Familienkrach, eine starke Konkurrenz und ein augenscheinlich unfähiges Management. Das hält auf Dauer kein Unternehmen aus. Alle diese Ingredienzen sind beim Auer Dosen-Abfüllanlagen-Produzenten INDOSA zusammengekommen. Und wurden von der «heimlichen Firmenchefin» und vermeintlichen Gefährtin des 78-jährigen Firmenchefs Werner Grabher, der 54-jährigen Marisa M. noch kräftig zu einem eher unbekömmlichen Gebräu zusammengemixt. So scheint es jedenfalls, wenn man die in dem Gewerkschaftsmagazin WORK über die INDOSA beschriebenen Vorgänge und Zustände glauben mag.
Niedergang einer altehrwürdigen Firma
Auch rheintal24 berichtete über den Niedergang dieser altehrwürdigen Firma in Form eines Dramas in drei Akten. Akt 1 war der grosse Familienkrach, der 2015 zum Auszug der Söhne von Werner Grabher aus der seit 1936 bestehenden INDOSA führte. Sie gründeten nur wenig weit entfernt ihr eigenes Unternehmen, die „Swiss Can Machinery AG“. ein florierendes Unternehmen, das auf dem gleichen Markt wie die INDOSA tätig ist und weiterentwickelte Konkurrenzprodukte vertreibt.
In Akt 2 war der «heimliche Firmenchefin» Marisa M. und ihr Tun gewidmet. Und in Akt 3 die Arbeitsniederlegung durch die Beschäftigen der INDOSA beschrieben, nachdem es bei Mitarbeiter-Gehaltsabrechnungen zu dubiosen Lohnabzügen gekommen und die Novemberlöhne komplett einbehalten worden waren.
Akt 4 - die Insolvenz
Was haben wir damals abschliessend geschrieben? «Vermutlich wird dieses Drama, diese Tragödie um einen in die Jahre gekommenen und möglicherweise überforderten Unternehmenspatriarchen, dessen Vertraute und die unter den Verhältnissen leidenden Arbeitnehmern, in weiteren Akten fortzusetzen zu sein.» Jetzt also Akt 4, die Insolvenz einer der beiden im Handelsregister eingetragenen INDOSA-Gesellschaften. Über die Grabher Indosa-Maschinenbau AG wurde beim Konkursamt in Buchs der Konkurs eröffnet. Bei der INDOSA Technology AG taucht der Vermerk i.Liqu. (in Liquidation) – noch? – nicht auf.