Akt 3 – Die Arbeitsniederlegung
Nach allem, was bekannt geworden ist, scheint der 78-jährige Firmenpatriarch Werner Grabher zur tragischen Figur zu werden, die ihr eigenes Lebenswerk in den finanziellen Abgrund führt. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass etwa in den Mitarbeiter-Gehaltsabrechnungen vom Oktoberlohn dubiose Lohnabzüge vorgenommen wurden. So wurden einem Mitarbeiter 2´000 Franken vom vereinbarten Lohn abgezogen. Mit der in einem Schreiben der Firmenleitung an die Arbeitnehmer vorgebrachten Begründung, künftig würden sämtliche Minusstunden und Minusurlaubsstunden (?) vom Lohn abgezogen und Krankentage nur noch mit 80% vergütet. Unia-Sekretär Lukas Auer dazu: «Für solche Abzüge fehlt eine Rechtsgrundlage derart deutlich, dass sie schon fast eine Beleidigung sind.» Wobei die Mitarbeiter versicherten, die abgezogenen Minusstunden seien frei erfunden. Was «Minusurlaubsstunden» sein sollen, weiss kein Mensch. Es handelt sich wohl um eine Erfindung von Werner Grabher und seiner liebsten Mitarbeiterin Marisa M., die angeblich für die Lohnverrechnungen zuständig ist.
Die Novemberlöhne wurden dann von der INDOSA ohne jegliche Begründung komplett einbehalten. Die Arbeitnehmer reagierten mit der eingangs geschilderten Aufforderung zur Nachzahlung der Löhne bei sonstiger Arbeitsniederlegung. Und legten, nachdem weder Antwort des Unternehmens noch die Lohnzahlung eingetroffen ist, wie angekündigt ihre Arbeit nieder.
Auf eine telefonische Anfrage zur Stellungnahme hat der Vertreter der INDOSA nicht reagiert.
Vermutlich wird dieses Drama, diese Tragödie um einen in die Jahre gekommenen und möglicherweise überforderten Unternehmenspatriarchen, dessen Vertraute und die unter den Verhältnissen leidenden Arbeitnehmern, in weiteren Akten fortzusetzen zu sein. Wir bleiben gespannt.