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Au
07.05.2021
08.05.2021 10:40 Uhr

Doppelt gemoppelt bei der neuen Brücke in Au

Diese Brücke im Tessin ähnelt frappant dem Siegerprojekt für das geplante Bauwerk zwischen Au und Lustenau
Diese Brücke im Tessin ähnelt frappant dem Siegerprojekt für das geplante Bauwerk zwischen Au und Lustenau Bild: jonathansabbadini.com
Kürzlich haben die Gemeinden Au und Lustenau das Siegerprojekt für die neue Rad- und Fussgängerbrücke über den Rhein gekürt. Ohne zu wissen, dass dieses Projekt eine sehr grosse Ähnlichkeit mit einer bereits existierenden Brücke im Tessin hat.
Die Visualisierung des Auer Brückeprojektes bei Nacht - erkennen Sie den Unterschied? Bild: Studio Giorgio Masotti

Bei einem kurzen Blick stellt man fest: die zwischen Au und Lustenau geplante Brücke und die seit einem Jahr fertiggestellte Passerelle zwischen Ascona und Locarno sehen aus wie eineiige Zwillinge. Kein Wunder, haben sie doch auch dieselben Eltern. Zumindest denselben Vater. Denn beide Brückenbauwerke wurden oder werden vom Tessiner Architekten Giorgio Masotti geplant. Und Masotti ist mit seinem eingereichten Projekt als Sieger aus dem Architektenwettbewerb für die Langsamverkehrsbrücke Au-Lustenau hervorgegangen. rheintal24 hatte berichtet.

Architekt Giorgio Masotti aus Bellinzona, vor vielen Jahren bereits Assistent beim Bau der Diepoldsauer Schrägseilbrücke, ist Gewinner des Wettbewerbs Bild: Ulrike Huber

Sich selbst kopiert

Giorgio Masotti hat sich also bei seinem Wettbewerbssiegerprojekt einer Rad- und Fussgängerbrücke über den Rhein, die die beiden Gemeinden Au und Lustenau verbinden soll, sozusagen selbst kopiert. «Die Ostschweiz» hat nach der Krönung des Siegerprojekts die Sache aufgebracht.

Eine Kopie ist zwar durchaus zulässig, Masotti hätte aber ruhig auch bei Wettbewerbseinreichung über die kurze Erwähnung als Referenz hinaus darauf hinweisen können. An der Brillanz des Entwurfs für das Rheintaler Bauwerk ändert das Ganze nichts.

Der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin: «Erfahrungen von Architekt Masotti mit erster Brücke für uns von Vorteil» Bild: Ulrike Huber

So sieht es auch der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin: «Wir haben ja schon bei der Vernissage der Ausstellung der Modelle aller eingereichten Projekte auf diese Tatsache hingewiesen. Es war niemals Thema oder Voraussetzung beim Wettbewerb, dass ein Entwurf nicht schon in ähnlicher Form woanders verwirklicht worden wäre. Ausserdem wird unsere Brücke ein Unikat, denn alleine der Schnitt der Brücke und die Tatsache, dass die Bänke unterschiedlich platziert sind, macht einen enormen Unterschied aus. Ausserdem gereicht es uns mit Sicherheit zum Vorteil, wenn das Architektenbüro Marsotti seine Erfahrungen aus dem Bau des Tessiner Brückenwerks einbringen kann.»

  • Das Modell des Siegerprojekts Bild: Marktgemeinde Lustenau
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  • Das Modell des Siegerprojekts Bild: Marktgemeinde Lustenau
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Die Handschrift des Architekten ist erkennbar

Und Bürgermeister Kurt Fischer aus Lustenau ergänzt:  «Man erkennt eben die Handschrift des Architekten. Und Architekt Masotti hat in den Referenzen zum Wettbewerb auch die Brücke zwischen Locarno und Ascona angeführt.» Die Wettbewerbsjury habe sich aber natürlich auf die eingereichten Projekte konzentriert.

Die nicht ganz ernst gemeinte Lösung für diesen «Sturm im Wasserglas»? Es sollen doch die betroffenen Tessiner und Rheintaler Gemeinden eine «Brückenpartnerschaft» eingehen und wechselseitig Brückenfeste auf ihren Doppelgängerbrücken veranstalten...

gmh/uh
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