Alljährlich werden die Rehkitze im Frühling von ihren Müttern in Feldern und Wiesen platziert, während diese sich auf Futtersuche begeben. Dieses Vorgehen birgt für die Rehkitze eine grosse Gefahr, da sie in den ersten zwei bis drei Wochen nach ihrer Geburt über einen Drückinstinkt verfügen und sich bei Gefahr flach auf den Boden ducken. Leider trifft diese «Legezeit» auf die «Mähzeit» der Landwirte, sodass sich die Rehkitze durch ihren natürlichen Verteidigungsinstinkt der Gefahr einer «Vermähung» aussetzen. Diese Problematik führt dazu, dass in der Schweiz jährlich mehrere Tausend Rehkitze einen qualvollen Tod erleiden. Ganz genaue Statistiken zu den durch landwirtschaftliche Maschinen verletzten oder getöteten Wildtieren bestehen leider nicht.
Petition soll das Tierleid verringern
Um die Situation im Kanton St.Gallen zu verbessern, haben die Jungen Grünliberalen eine Petition an den St.Galler Regierungsrat eingebracht. Darin fordern sie von der Regierung Empfehlungen oder Weisungen für den landwirtschaftliche Sektor, um die Anzahl der Rehkitztötungen möglichst stark zu senken, finanzielle Unterstützung für Präventionsmassnahmen, insbesondere für die Aufwände der Jagdgesellschaften im Zusammenhang mit der Rehkitzsuche, sowie für technische Vorrichtungen an Mähmaschinen (z.B. Sensoren).
Zudem soll eine Meldepflicht bei Rehkitzunfällen (Verletzungen und Tötungen), eingeführt werden, damit die Wirksamkeit der Massnahmen mit genauen Zahlen messbar ist. Selina Grass, Leiterin Poltische Projekte bei der Jungpartei, ergänzt: «Der St.Galler Regierungsrat könnte durch einfache Massnahmen den qualvollen Tod einer Vielzahl von Rehkitzen verhindern und damit die Jagdgesellschaften und die Landwirte unterstützen.»