Wer die Bilder von Antonio Ciradullo kennt, der denkt in erster Linie an seine naturalistischen Darstellungen. Vielfach sind es Landschaften im Rheintal und Darstellungen seiner Heimatregion in Süditalien. Auffallend sind die Genauigkeit und Detailverliebtheit. In einer italienischen Zeitung ist er einmal als „Maler mit zwei Seelen“ bezeichnet worden. Gemeint war die zwei Arten von Bildern, nämlich die schönen, naturalistischen auf der einen Seite. Im Gegensatz dazu stehen die visionären, fast apokalyptisch anmutenden Gemälde. In diesen bringt er seine Sorgen und Ängste zum Ausdruck. Korruption kommt ebenso vor wie Umweltzerstörung und ansteckende Krankheiten.
Inspiration
Es war eine Mischung von Staunen und von Bestätigung als Antonio Ciradullo in einem Berichtes über Corona Pandemie die Darstellung eines Covid-Virus sah. Genau so hatte er einst «als grosse drohende Gefahr» ein Pandemie-Auslöser dargestellt. Entstanden ist das Bild vor über 30 Jahren. Damals war es eine Reaktion auf die Atomkatastrophe von Tschernobyl. «Das war reine Inspiration», blickt der in Widnau wohnende Maler zurück. Im in diesem Oelbild kommt fast alles vor, was die Erde und die Menschheit bedroht. Atommüll, Abgase, verschmutztes Wasser, abgestorbene Wälder …. und eben ein Virus, das eine Pandemie. Im Mittelpunkt des Bildes steht eine Figur des Bösen, das Erde bedroht. Die Figur des Bösen mit seinen sechs Fingern scheint die Welt im Griff zu haben. Und doch gibt einen Schimmer Hoffnung. Über allem steht Gott und eine Waage deutet an, dass es doch einen Ausgleich und eine Gerechtigkeit geben muss. Auch das gehört zur visionären Sicht des Malers.