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St. Margrethen
31.03.2021

Zügelaktion mit Baum - Linde steht wieder im Park

Bild: Ulrike Huber
Von einem Sturm im Juli 2020 wurde die altehrwürdige Linde im Park von St.Margrethen gefällt. Und am Mittwoch in einer aufwändigen Aktion durch einen etwa dreissigjährigen Baum ersetzt.

Es war ein Schock für alle alteingesessenen St.Margrethner. Die mächtige, bereits 130 Jahre alte Linde im Park im Zentrum der Gemeinde wurde am 11. Juli vergangenen Jahres durch einen Sturm gefällt. «Der alte Baum hat viel gesehen», erinnert sich der pensionierte Lehrer Guido Schneider, «unter seiner grossen Baumkrone gab es viele Märkte und Feste. Es war wirklich schade, als er seinem Alter Tribut zollen musste und vom Wind umgenommen wurde.»

Bauchef Claudio Pallecchi durfte an Ort und Stelle erleben, dass alles reibungslos klappte Bild: Ulrike Huber

Ungefähr dreissigjährige Linde als Ersatz

Weshalb Guido Schneider auch die am Mittwoch stattgefundene Umpflanzaktion begrüsst: «Da bin ich ganz dafür. Man macht ja auch für andere Sachen Geld locker. Und die Leute hier haben eine ganz besondere Beziehung zu einem Baum an diesem Platz.» Denn genau dort, wo die alte Linde in den Himmel ragte und bei Sonnenschein Schatten und bei kurzen Regenschauern etwas Trockenheit spendete, wurde von der Gemeinde St.Margrethen eine ungefähr dreissigjährige Linde neu eingepflanzt. Der «neue» alte Baum wäre an seinem Standplatz an der Kreuzung Industriestrasse - Wiesenstrasse einem Neubauprojekt zum Opfer gefallen.

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Man merkt Margrethens Bauchef Claudio Pallecchi die Begeisterung an, mit der er diese Umpflanzaktion mit seinen Leuten vom Bauamt und Werkhof geplant und umgesetzt hat. «Wir sind die Strecke von der Wiesenstrasse zum neuen Standort des Baums mehrere Male abgefahren, um zu sehen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, damit der Transport des Baums möglich ist.» Tatsächlich mussten zwei Kandelaber sowie mehrere Lichter und Pfosten entfernt werden, damit der Grosstransport passieren kann.

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Spezialfahrzeug konnte nicht in die Schweiz kommen

Wobei für den Transport ohnehin eine andere Technik als geplant angewendet werden musste. «Wir haben mit einem Spezialfahrzeug aus Deutschland geplant, auf dem die Linde liegend transportiert hätte werden können. Wegen Corona - der Fahrer durfte nicht in die Schweiz einreisen - wurde kurzfristig umdisponiert.» Ein grosser Muldenbagger fasste den Baum in seiner flächigen Schaufel und brachte ihn zwischen den Häusern und anderen Bäumen, zwischen noch stehenden Kandelabern und am Strassenrand abgestellten Autos sicher zum neuen Standort.

Guido Schneider aus St.Margrethen: «Die alte Linde hatte schon viel erlebt» Bild: Ulrike Huber

Wo bereits die Spezialisten der in Luzern ansässigen Firma BMB Group darauf warteten, den neuen Parkschmuck fachgerecht in das ausgehobene Loch einzupflanzen. Was mit Hilfe eines Minibaggers, der die Linde vorsichtig von der Schaufel des Muldenbaggers zog, erfolgte. Operation gelungen, Patient noch am Leben. «Jetzt folgt eine aufwändige Nachbehandlung des Baums», erklärt Claudio Pallecchi, «Damit dieser den Umzugsstress übersteht, benötigt er jetzt viele Nährstoffe und Wasser. Die Fachleute sagen, dass er die Aktion mit etwa 95 Prozent Wahrscheinlichkeit überleben wird.»

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Kosten der Umpflanzaktion

Was der Spass die Gemeinde kostet? Weniger als der Laie denkt. Während ein neues, junges Lindenbäumchen mit Einpflanzung circa 4´000 Franken Aufwand benötigt hätte, liegen die Kosten für diese Umpflanzungsaktion, mit der von Anfang an ein würdiger Vertreter seiner Art über den zentralen Platz von St.Margrethen wacht, nicht ganz 10´000 Franken.

gmh/uh
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