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Region Rheintal
29.03.2021
30.03.2021 20:28 Uhr

Keine illegalen Parties im Rheintal

Solche Szenen wie letzten Freitag in St.Gallen gibt es im Rheintal (noch) nicht.
Solche Szenen wie letzten Freitag in St.Gallen gibt es im Rheintal (noch) nicht. Bild: Matilda Good
Letzten Freitagabend fanden in der Stadt St.Gallen illegale Anti-Corona-Parties statt. Die Stadtpolizei St.Gallen berichtet von massiven Sachbeschädigungen und Ausschreitungen. Sind solche Aufläufe auch im Rheintal möglich? Rheintal24 war am Samstagabend in der Region unterwegs.

Sind auch im Rheintal Menschenaufläufe von 200 Personen, welche ohne Schutzmasken und ohne Einhaltung der Abstände ungeniert feiern, möglich? Rheintal24 hat über die Vorkommnisse in St.Gallen wie auch über die Folgen der Party-Nacht berichtet und am Samstagabend neuralgische Plätze im Rheintal besucht, wo Versammlungen von Rheintaler Jugendlichen denkbar wären.

Beliebter Treffpunkt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Bahnhof Heerbrugg. Schon vor Corona war dieser Treffpunkt diverser Couleur über die Region hinaus bekannt, und das nicht nur positiv.

Bahnhof Heerbrugg: Vor Corona ein beliebter Treff für Jugendliche aus der Gegend. Bild: GES

Auch am Bahnhof St.Margrethen treffen sich viele Jugendliche. Diese Klientel umfasst auch die sogenannten Auto-Poser, welche jeweils die Motoren ihrer getunten M3 zur Bewunderung ihrer Kollegen aufheulen lassen und die Bahnhofstrasse als quasi Posing-Teststrecke sehen. 

Bahnhof St.Margrethen: Keine Spur von Zusammenkünften oder Festivitäten. Bild: GES

Die Bahnhöfe in Heerbrugg und St.Margrethen waren am Samstagabend praktisch menschenleer. Auch in Altstätten waren kaum Jugendliche unterwegs. Die Quintessenz daraus wäre wohl, dass sich die Rheintaler Jugendlichen vorbildlich verhalten. Ist dem wirklich so?

Nicht ganz. Die Rheintaler Jugendlichen treffen sich in sogenannten „Rümli“, welche nicht erst seit Corona und vor allem im Unter-/Mittelrheintal wie Pilze aus dem Boden schiessen. Mehrere Jugendliche mieten zusammen private Räume (Keller, Lagerräume usw.) und statten diese als Freizeittreffs aus, wo man sich ungezwungen trifft und auch feiert. Dass dabei die Schutzmassnahmen keine zentrale Rolle spielen, wurde Rheintal24 von mehreren involvierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestätigt. "Früher haben wir uns privat getroffen. Das hat dann unseren Eltern immer weniger gepasst. Aus diesem Grund haben wir dann zusammen einen Raum gemietet. Hier stören wir niemanden und sind unter uns," so die 20-jährige Z. (Name der Redaktion bekannt), die zusammen mit Kolleginnen einen solchen Treffpunkt betreibt. 

 

Schutzmassnahmen sind für die Jugendlichen kein Thema - auch nicht in geschlossenen Räumen. Bild: PD

Klar ist, dass die Ansteckungsgefahr in solchen geschlossenen Räumen ohne Fenster und ohne Einhaltung der Schutzmassnahmen gross sein dürfte. Ebenfalls besteht die die Gefahr, dass die Jugendlichen das Virus nach Hause bringen und damit Eltern oder Grosseltern gefährden. Auf der anderen Seite und im Vergleich mit den Vorkommnissen am Freitag in St.Gallen entsteht hier weder Sachschaden an privatem Eigentum noch werden Polizisten attackiert und im Gegenzug Gummischrot eingesetzt. Für Jugendliche und junge Erwachsene sind die mittlerweile ein Jahr anhaltenden Restriktionen immer schwerer auszuhalten. Die Entwicklungen Richtung privater Treffpunkte sind auch Teil der suboptimalen Lockdown-Politik. 

rheintal24
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