Der Verein Pro Riet Rheintal unterhält ein Förderungsprojekt von Schleiereule und Turmfalke, welches seit 15 Jahren einen wichtigen Beitrag zu einem intakten Ökosystem leistet.
Mäuseplagen und deren Gegenspieler
In den letzten Wochen gab es vermehrt Berichte über Mäuseplagen in verschiedenen Regionen der Ostschweiz. Besonders Wühlmäuse können in landwirtschaftlichen Kulturen grosse Schäden anrichten. Die Wühlmäuse sind in der Lage, sich bei guten Lebensbedingungen sehr schnell zu vermehren, und eine Bekämpfung ist dann vielfach – wenn überhaupt – nur noch mit erheblichem (finanziellem) Aufwand möglich.
Natürlicherweise haben Wühlmäuse verschiedene Fressfeinde, zu denen beispielsweise Schleiereulen und Turmfalken gehören. In aufgeräumten Kulturlandschaften fehlen diesen Beutegreifern jedoch vielfach Strukturen wie Ansitze oder passende Brutplätze, und so können sich die Wühlmäuse mehr oder weniger ungehindert ausbreiten.
Artenförderungsprojekt Schleiereule & Turmfalke
Der Verein Pro Riet Rheintal hat vor 15 Jahren ein Förderungsprojekt für Schleiereule und Turmfalke im St. Galler Rheintal ins Leben gerufen. In dieser Zeit konnten für die beiden potenziell gefährdeten Arten – im mittlerweile von Altenrhein bis Sargans umfassenden Projektgebiet – diverse ökologische Aufwertungen realisiert und rund 400 Nisthilfen installiert oder ins Projekt integriert werden. Viele der Nisthilfen wurden angenommen, und vor allem der Turmfalkenbestand konnte sich seit 2007 stark erholen.
Aktuell sind die Turmfalken mit der Balz beschäftigt, und schon bald können auf der Webseite von Pro Riet (www.pro-riet.ch) die ersten Bruten dieses Jahres live mitverfolgt werden. Das Artenförderungsprojekt von Schleiereule und Turmfalke wird von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) des Kantons St. Gallen finanziell unterstützt.