Erschöpft, aber von Herzen dankbar wirkt Lucia Lo Presti Cipriano. Denn nachdem auf Facebook von der Blutspende SRK Schweiz ihre Geschichte veröffentlicht wurde, steht das Telefon nicht mehr still. Alle wollen helfen. Denn Lucia braucht dringend eine Blutstammzellentherapie. Die einzig bekannte Therapie zur Bekämpfung eines besonders seltenen, besonders bösartigen Lymphdrüsenkrebses, des Sézary-Syndroms.
Hilferuf aus Rheineck: «Es ist viel für so eine kleine Familie»
Heimtückischer, schneller und aggressiver Krebs
Denn weder Chemo- noch Strahlenbehandlung führen bei dieser heimtückischen Krebsform zum Erfolg. «Es ist kein Medikament auf dem Markt, das hier helfen kann», erzählt Lucia Lo Presti Cipriano, «ich mache derzeit Immuntherapie und Blutwäsche.» Sie braucht so rasch wie möglich eine Blutstammzellenspende, um eine Behandlung mit Aussicht auf Erfolg durchführen zu können.
Die Krebsdiagnose kam kürzlich, praktisch am 40. Geburtstag der Mutter einer beinahe schon erwachsenen Tochter. Die kleine Familie hat schon Erfahrung mit einer Krebserkrankung sammeln müssen. Denn nur ein Jahr nach der Hochzeit, nur zwei Monate, nachdem ihre Tochter auf die Welt gekommen war, erkrankte ihr Mann an einem Gehirntumor. «Das war eine brutal schwierige Zeit, wir haben lange gebraucht, um ins Leben zurückzufinden. Operationen, Bestrahlung, Chemotherapie - das volle Programm. Gottseidank haben die Behandlungen gewirkt und er ist bis heute stabil.»
Jung und schicksalsgeprüft
Und jetzt ihre Erkrankung. «Das ist schon viel für so eine kleine Familie», so die trotz ihres jungen Alters schon schicksalsgeprüfte Frau.
Es braucht also dringend einen passenden Blutstammzellenspender. Jeder, der dazu bereit ist, jeder, der helfen will, soll sich bei der Homepage Blutstammzellenspende.ch anmelden. Voraussetzung: man muss gesund sein und am Besten zwischen 18 und vierzig Jahren alt. Das gilt ganz besonders für junge Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren, denn ihre Blutstammzellen führen zu besseren Überlebenschancen.
Info Box:
Wie läuft eine Blutzellenspende ab?
Durch eine Entnahme von peripheren Blutstammzellen (aus der Armvene)
80 Prozent der Spenden in der Schweiz erfolgen heute peripher. Einige Tage vor der Spende werden dem Spender Wachstumsfaktoren (G-CSF) verabreicht, damit sich die Blutstammzellen im Knochenmark vermehren und in den Blutkreislauf ausgeschüttet werden.
Die Entnahme erfolgt üblicherweise ohne Spitalaufenthalt in einem der drei Entnahmezentren Basel, Genf oder Zürich. An beiden Armen werden venöse Zugänge gelegt, damit das Blut von einem Arm aus durch einen sogenannten Zellseparator fliesst und über den zweiten Zugang wieder in den Körper zurückgelangt.
Dabei werden hauptsächlich die Blutstammzellen entnommen, das übrige Blut fliesst wieder zum Spender zurück. Darum entsteht kein nennenswerter Blutverlust. Der Vorgang dauert etwa drei bis sechs Stunden. Der Spender kann das Entnahmezentrum in der Regel noch am selben Tag verlassen. Je nach körperlichen Anforderungen im Beruf ist ein Arbeitsausfall von 2 bis 5 Tagen zu planen.
Durch Entnahme aus dem Knochenmark
Diese Spendenart wird in etwa 20 Prozent der Fälle angewendet. Die Entnahme der Blutstammzellen erfolgt in einem der drei Entnahmezentren Basel, Genf oder Zürich. Bei der Knochenmarkspende wird das Knochenmark mit einer Spritze in mehrfachen Punktionen aus dem Beckenkamm entnommen. Der Eingriff dauert etwa 1½ bis 2 Stunden und erfolgt unter Vollnarkose.
Der Spender kann in der Regel am Folgetag das Spital wieder verlassen. Er sollte jedoch damit rechnen, noch drei bis zehn Tage krankgeschrieben zu sein. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb von etwa vier Wochen vollständig.