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Gesundheit
12.03.2021
12.03.2021 11:00 Uhr

Der Kanton trägt beim Impfen die rote Laterne

Zuwenig Impfstoff, zuwenig Planung, zuwendig Vorausschau?
Zuwenig Impfstoff, zuwenig Planung, zuwendig Vorausschau? Bild: Shutterstock
Kein Kanton hat bisher so wenige Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft wie St.Gallen. Warum? Was läuft hier falsch?

In einem längeren Artikel beschreibt das «St.Galler Tagblatt», warum in keinem anderen Kanton bisher so wenige Menschen geimpft worden sind wie in St.Gallen.

Die Gründe fasst das «Tagblatt» wie folgt zusammen:

Kleinere Stände sind bei der Impfaktion deutlich weiter fortgeschritten, grosse Kantone bilden die Impf-Schlusslichter. Das hat mit der komplizierteren Logistik bei grösseren Mengen von Impfdosen und einer Ungleichverteilung des Impfstoffs durch das BAG zu tun: Kleinere Kantone sind hier im Vorteil, weil sie manchmal grössere Lieferungen erhalten, als ihnen gemessen an der Bevölkerungszahl eigentlich zusteht.

Die Impfdosenzuteilung des Bundes ist zudem an das Alter der Bevölkerung gekoppelt. Je älter die Bevölkerung in einem Kanton, desto mehr Menschen gehören zur Risikogruppe, desto mehr Impfdosen stellt der Bund zur Verfügung. Auch bei diesem Kriterium sind die kleineren Kantone in der Ostschweiz im Vorteil – die beiden Appenzell etwa haben eine durchschnittlich ältere Bevölkerung als St.Gallen.

Auffallend ist auch, dass im Kanton St.Gallen erst 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Impfdosen verabreicht wurden. In anderen Kantonen beträgt dieser Wert 90 Prozent oder mehr. Das hat damit zu tun, dass der Kanton genügend Dosen für die Zweitimpfungen sicherstellen will: Je nach Liefertermin hält er Impfstoff für einige Tage zurück. Andere Kantone verimpfen alle Dosen sofort.

Trotz der relativ tiefen Impfzahlen im Kanton – die fast schon wundersame Wirkung der Impfung lässt sich in St.Gallen nirgends so deutlich ablesen wie an den Todeszahlen, bilanziert das «Tagblatt»: Während der Kanton in der zweiten Welle überdurchschnittlich viele Opfer zu beklagen hatte, stirbt derzeit fast niemand mehr an oder mit Corona.

rheintal24/stgallen24
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