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Gesundheit
06.03.2021

Testen, testen, testen…

Bundesrat Alain Berset setzt jetzt auf eine revidierte Teststrategie
Bundesrat Alain Berset setzt jetzt auf eine revidierte Teststrategie Bild: rts.ch
Auf einmal geht’s. Die Regierung in Bern setzt auf eine neue Coronateststrategie. Jeder soll sich fünfmal im Monat selber testen. Kostenlos. Nur das diese Selbsttests in der Schweiz noch gar nicht zugelassen sind.

Alle Parteien sind sich ausnahmsweise einmal einig: die Coronatests seien eine gute Sache. Dennoch kommt die Kehrtwende des Bundesrats überraschend. Denn schon seit vielen Monaten setzen unsere Nachbarn in Österreich und Deutschland auf die Möglichkeit, über die häufige Abnahme von Coronatests sonst womöglich unentdeckt gebliebene Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen.

Kein Testzentrum im Rheintal

Beispiel Vorarlberg: gleich 48 Testzentren und Teststationen sowie ein mobiler Testbus sind seit mehr als eineinhalb Monaten im Einsatz. Und jeder, der sich testen lassen will, kommt unkompliziert und schnell an die Reihe. Wichtig für die Akzeptanz der Menschen: diese Tests waren von Anfang an kostenlos. Vor einiger Zeit wurde dann auch wieder der Zugang zu körpernahen Tätigkeiten wie Friseur und Masseur oder Nagelstudios erlaubt. Voraussetzung: die Vorlage eines Testzeugnisses. Genau so sollen im Ländle ab dem 15. März auch wieder die Gastrolokale öffnen dürfen.

Anders die Situation im St.Galler Rheintal. Jedenfalls bisher. Es gab nur relativ teure und aus eigener Tasche zu bezahlende Testmöglichkeiten. Kein einziges Testzentrum. Wenn man im Internet auf den offiziellen Seiten suchte, weil man für einen Grenzübertritt ein Testzeugnis brauchte, bekam man die Auskunft, man solle doch zum Allgemeinpraktiker gehen. Aber nur wenn man Corona-Symptome aufweise.

Die Tests stehen jetzt in ausreichender Menge zur Verfügung Bild: bernerzeitung.ch

Selbstverordnete Quarantäne

Die Initiative der Berner Regierung ist zu begrüssen. Jede Person soll künftig pro Monat fünf Selbsttests gratis in den Apotheken abholen können. Wenn dann der Test positiv ausfällt, geht es sofort in die selbstverordnete Quarantäne und zu einer befugten Apotheke, einem befugten Labor oder zum Hausarzt, um den verlässlicheren PCR-Test nachzuholen. Was damit erreicht wird: Die Infektionsketten werden unterbrochen. Auch und gerade bei jenen Personen, die bereits infiziert sind und (noch) keine Symptome aufweisen.

Der Haken an der Sache: Die von jedem Schweizer gratis zu beziehenden Schnelltests sind von der Heilmittelbehörde Swissmedic, die langsam aber sicher zu langsamsten Zulassungsbehörde überhaupt zu werden droht, noch gar nicht bewilligt. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

gmh/uh
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