«Aber abgesehen vom Online-Training gibt es für die Erwachsenen derzeit kein Vereinsleben», berichtet der Präsident der Aktiv-Riege beim STV Balgach Michael Hutter, «allerdings haben wir uns selbst bei der Riegenversammlung klar gegen eine schriftliche Abstimmung oder eine virtuelle HV entschieden, weil wir finden, dass sämtliche Ehrungen, Aufnahmen von Neumitgliedern etc. auch in einem gebührenden Rahmen in Anwesenheit aller Turnerinnen und Turner durchgeführt werden sollte. Eben weil das ganze Zwischenmenschliche sowieso schon zu kurz kommt.»
«Jugend des STV Balgach war immer am Turnen»
Jugend war grundsätzlich immer am Turnen
Freude haben derzeit an diesem schönen Sport hauptsächlich die Jugendlichen des STV Balgach, wie Urs Lüchinger, der Hauptleiter der Boden Gruppe A, mitteilen kann: «Wir von der Jugend STV Balgach waren grundsätzlich immer am Turnen, wenn es das BAG zugelassen hat. Es ist momentan schwierig, zielgerichtet zu turnen. Jedoch sind unsere Kids voll motiviert und vor allem super gut drauf. Wir haben 6 Kids von der Gruppe B übernommen, welche sich grösstenteils nach kurzer Zeit schon bestens integriert haben.»
Was den «Kids» aber fehle, seien die Wettkämpfe, deren Austragung vor dem Sommer wohl noch in Gefahr ist. «Die Kids wollen sich messen. Und mir persönlich fehlt die «richtige» Begrüssung und Verabschiedung, nämlich der Handschlag. Denn da weisst Du mit dem ersten Kontakt im Training sofort, wie es um die Turnerin und den Turner steht. Auch zum Schluss kannst du nochmals motivierend einen Handschlag geben.»
Hoffnung, dass noch Wettkämpfe stattfinden
Wie überall im Sport mussten auch bei den Turnern, Gymnastinnen und Leichtathleten Veranstaltungen abgesagt werden, dennoch bestehe noch Hoffnung, dass später im Jahr dann doch noch der eine oder andere Event oder Wettkampf stattfinden kann.
Michael Hutter dazu: «Allerdings gehe ich davon aus, dass viele Veranstalter so lange wie möglich an ihrem Anlass festhalten und erst einige Wochen vorher absagen werden, wenn die Lage dies nicht zulassen sollte. Uns hat das leider auch schon getroffen und wir mussten die Kantonalmeisterschaft Gymnastik vom kommenden März absagen. Wir hoffen aber, dass wir zumindest die LAMJU (Anm.d.Red. Leichtathletikmeisterschaft der Jugend) im Herbst dieses Jahres durchführen können.» Alle sportbegeisterten Rheintaler*innen drücken den Balgacher die Daumen, dass mit den Impfungen gegen Corona und einer entsprechenden Herdenimmunität diese Wettkämpfe möglich sind.
Weniger Einnahmen – keine Ausgaben
Froh ist man beim STV Balgach dass die Pandemie bis jetzt praktisch keine Auswirkung auf die Finanzen hatte. «Wir hatten zwar viel weniger Einnahmen, aber wegen der abgesagten Anlässe auch keine Ausgaben. Wie es mit Sponsoring-Beiträgen ausschaut wird sich erst noch zeigen. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Suche nach Partnern für Anlässe in den nächsten beiden Jahren schwierig werden könnte.» Bei der STV Balgach Jugend sind die Finanzen gesichert. Dort existiert zum Glück eine Beitragsvereinbarungen über 3 Jahre. «Wir sind jetzt im zweiten Zyklus-Jahr und damit ist ein Teil der Finanzierung noch bis 2022 gesichert. Bis dahin sollte sich das ganze hoffentlich wieder etwas entspannt haben.»
Einige Vereine im Rheintal berichten über Mitgliederschwund in der Coronazeit. Bisher kein wirkliches Thema beim STV Balgach. «Bei den Turnenden selbst ist das sehr schwierig einzuschätzen. Wir hatten zwar einige Rücktritte in den vergangenen Monaten. Aber ob diese mit der Pandemie zusammenhängen, lässt sich nicht abschliessend beurteilen. Sollte es eine «Rücktrittswelle» geben, wird diese erst eintreten wenn das Training wieder zur Normalität zurückgekehrt ist.»
Akzeptanz zu Schutzmassnahmen hat abgenommen
Was vom Vorstand der Balger Turner aber festgestellt werden muss, ist die Tatsache, dass nach der ersten Pandemiewelle die Akzeptanz gegenüber den Schutzmassnahmen und vorallem gegenüber der Einstellung des Trainingsbetriebs abgenommen hat. «Ob dies zu einem leichten Zerfall des Zusammenhalts führt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Wir hoffen aber, das wir durch zukünftige gemeinsame Anlässe diese Risse wieder kitten können» sieht Michael Hutter positiv in die Zukunft.