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15.02.2021

Initiative "Pro Windenergie" - Rückzug nach Absage

Die Appenzeller Wind AG will in Oberegg AI zwei rund 200 Meter hohe Windräder bauen. Das Innerrhoder Stimmvolk entscheidet im Frühling, ob der Grosse Rat für den Richtplanentscheid über den Windkraftstandort Honegg zuständig sein soll (Bild: zVg)
Die Appenzeller Wind AG will in Oberegg AI zwei rund 200 Meter hohe Windräder bauen. Das Innerrhoder Stimmvolk entscheidet im Frühling, ob der Grosse Rat für den Richtplanentscheid über den Windkraftstandort Honegg zuständig sein soll (Bild: zVg)
Windenergie – Nachdem der Innerrhoder Grosse Rat der Initiative "Pro Windenergie" eine klare Absage erteilt hat, ist diese von den Initianten zurückgezogen worden. Das Stimmvolk wird im Frühling über den Gegenvorschlag entscheiden.

Die Meldung, dass auf praktisch auf dem Hügelkamm ober dem Schweizer Rheintal nicht weit von St.Anton entfernt zwei grosse Windkrafträder installiert werden sollten, schlug nicht nur in Oberegg und auf dem Töni ob Altstätten hohe Wellen, sondern im ganzen Rheintal.

Die einen lobten die Möglichkeit, aus der Windkraft erneuerbare und CO2-freie Energie zu gewinnen, die anderen sahen vor ihrem geistigen Auge bereits die Landschaft verschandelt, hörten bereits imaginär das Sausen und Surren der Mühlenflügel und verteufelten die Windmühle als Vogelmörder.

Befürworter reichten Initiative «pro Windenergie» ein

Ganz anders sahen das jene Grünenergiefreunde, die bei der Ratskanzlei in Appenzell die Initiative «pro Windenergie» einreichten. 

Im Zentrum des Initiativbegehrens stand die Forderung nach einem neuen Windenergiegesetz und darin wiederum die Forderung, dass 2025 mindestens zehn Millionen Kilowattstunden mehr Energie pro Jahr mittels Windkraftwerken erzeugt werden soll als 2018. Ohne die Anpassung des Richtplans kann das geplante Windkraftprojekt in Oberegg nicht realisiert werden.

Ausarbeitung eines Gegenvorschlags

Der Grosse Rat diskutierte die Initiative am 2. Dezember 2019 in erster Lesung. Er erteilte der Standeskommission den Auftrag für die Ausarbeitung eines Gegenvorschlags. Dieser wurde als Revision des Energiegesetzes ausgearbeitet und nimmt die wichtigsten Punkte der Initiative auf. Der Gegenvorschlag sieht vor, dass der Grosse Rat für den Richtplanentscheid über den Windkraftstandort Honegg zuständig sein soll.

Vor einer Woche ging das Geschäft in zweiter Lesung ohne weitere Diskussion über die Bühne. Das Parlament lehnte die Initiative "Pro Windenergie" mit 2 zu 41 Stimmen und fünf Enthaltungen ab. Der Gegenvorschlag der Regierung erhielt mit 42 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen sowie 3 Enthaltungen eine klare Mehrheit.

Projekt auch mit Gegenvorschlag möglich

Mit Schreiben vom 15. Februar 2021 teilten die Initiantinnen und Initianten mit, dass sie die Initiative "Pro Windenergie" zurückziehen, heisst es in der Mitteilung der Innerrhoder Ratskanzlei vom Montag. Grund für den Rückzug ist für Hauptinitiant Fabian Ulmann sowie Markus Ehrbar, Mitglied des Komitees sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Appenzeller Wind AG, dass das Oberegger Projekt auch mit Gültigkeit des Gegenvorschlags möglich sei.

«Da macht es wenig Sinn, auf der Initiative zu beharren, sie hat ihren Zweck erfüllt», sagt Fabian Ulmann nach Informationen des Tagblatts. Er sei zufrieden. Denn mit der Initiative habe man wieder eine Diskussionsgrundlage herstellen können: «Wir sind der definitiven Festsetzung des Standorts Honegg im Richtplan nun wieder einen Schritt näher gekommen.»

Keystone-SDA/gmh/uh
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