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Sport
15.02.2021

D`Alvise schiesst Lustenaus Eishackler zum Meistertitel

Torjäger No.1 in Lustenau: Chris D`Alvise (Bilder: epaper.neue.at)
Torjäger No.1 in Lustenau: Chris D`Alvise (Bilder: epaper.neue.at) Bild: epaper.neue.at
Erstmals überhaupt konnte der EHC Lustenau den Titel eines österreichischen Meisters der Alps-Hockey-League gewinnen. Im Finale wurde die Jungbullen von RB Juniors Salzburg in zwei Spielen mit 4:2 und 2:3 aufgrund des besseren Torverhältnisses besiegt. Matchwinner war Chris D`Alvise.

Die Lustenauer dürfen jubeln. Und mit ihnen viele Fans im St.Galler Rheintal, die dieser Eishockeytruppe aus der Ferne die Daumen drücken. Denn mehr ist in dieser Geisterspielsaison der der Alps-Hockey-League ja nicht möglich. Schon unter der Woche hatten die «Sticker» vom EHC Lustenau ihren Finalgegner, die «Juniors» von Red Bull Salzburg, zuhause mit 4:2 (0:1, 3:0, 1:1) gebodigt. Wobei der Kanadier Chris D`Alvise zwei Tore erzielte.

Das am Samstag stattgefundene Rückspiel in Salzburg ging dann mit 3:2 (1:2, 0:0, 2:0) an die Salzburger Jungbullen, aber die Lustenauer durften aufgrund des besseren Gesamtscores von 6:5 Toren aus beiden Partien über den Titel eines Österreichischen Meisters in der AHL jubeln. Und es war wieder Chris D`Alvise, der in Salzburg beide Tore für die «Luschnouer» scorte.

Die Lustenauer gönnten den Salzburger Jungbullen in den Finalspielen keine Pause. Bild: epaper.neue.at

Spiele in der EBEL und der AHL

Wer ist dieser Chris D`Alvise? Seit 2013 spielt der inzwischen 35-jährige Stürmer in Vorarlberger Eishallen. Zunächst vier Jahre für die Bulldogs aus Dornbirn in der damaligen EBEL, einer Profiliga mit Klubs aus Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Jahre, in denen er immer unter den Topscorern der Liga zu finden war. Seit 2018 wirft er sich für den EHC Lustenau, der in der Alps-Hockey-League antritt, in die Hockeyschlachten.

Was treibt einen talentierten kanadischen Spieler, der mit 24 Jahren bereits bei den Springfield Falcons in der American Hockey League, der zweithöchsten Spielklasse Nordamerikas, 46 Spiele bestritt und dabei für einen Rookie sehr gute 23 Punkte erzielte, nach Europa?

Athletisch und körperbetont

 «Für mich ist die europäische Art Eishockey zu spielen ideal» erzählt D´Alvise, «die Spielfelder sind grösser und die Gegenspieler nicht derart athletisch und körperbetont spielende Brocken wie in Amerika. Das kommt mir als mit 1,78 m und 91 kg relativ kleinen und lieber schnelles, technisches Hockey spielenden Player entgegen.» Ausserdem gefällt ihm das Leben im Rheintal sehr gut. »Es ist alles viel kleiner, viel persönlicher, als bei mir zuhause in Toronto. Die Leute in Dornbirn und Lustenau kennen mich, winken mir zu, sprechen mich an. Aber alles in sehr freundlicher Weise.»

Mit Oberrieter Lehrerin die grosse Liebe gefunden

D`Alvise hat sich von Anfang an auf beiden Seiten des Rheintals sehr wohl gefühlt und gleich damit begonnen, bei Freunden Deutsch zu lernen. Wobei er sich nicht mehr ganz sicher ist, ob er wirklich Deutsch erlernt hat, oder den dem Schwyzerdütschen ähnlichen Vorarlberger Dialekt oder sogar das St.Gallische Idiom. Denn sein bester „Buddy“ wohnt in Gossau. Seine Sprachweise ist eine originelle Mischung mit einem kräftigen Schuss Canada-Englisch.

Was ihm besonders gefällt? Die Landschaft mit den Bergen, das Essen und dabei am besten das ihm früher völlig unbekannte Raclette und Käsefondue. Und offensichtlich die Mädchen. Jedenfalls scheint er mit seiner Lebensgefährtin Larissa, einer 28-jährigen Primarschullehrerin, die in Oberriet unterrichtet, die grosse Liebe gefunden zu haben. Wann er denn wieder nach Kanada zurückkehren will? „Das überlasse ich ganz meiner Larissa.“

gmh/uh
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