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Gesundheit
12.02.2021
12.02.2021 13:54 Uhr

«Mutationsgebiet» Tirol - Binnengrenzen sind dicht

Bild: Shutterstock
Schuld ist die südafrikanische Virusmutation. Das österreichische Bundesland Tirol ist isoliert. Sowohl nach Deutschland als auch in die anderen angrenzenden Bundesländer Vorarlberg und Salzburg kommt man nur mit strengen Kontrollen und negativen Coronatests.

Jetzt haben wir einen weiteren durch die Coronapandemie geschaffenen Begriff: «Mutationsgebiet». Die deutsche Regierung hat das österreichische Bundesland Tirol und ganz Tschechien als solche «Mutationsgebiete» eingestuft. Am Sonntag sollen noch stärkere Grenzkontrollen und Einreiseverbote nach Tirol und Tschechien starten.

Aus dem Golfurlaub mitgebracht

Grund dafür ist das Wüten der Südafrikanischen Coronavirusmutation. Dieser veränderte Virus kann sich nach Schätzungen von Forschern etwa um 50 bis 60 Prozent schneller ausbreiten, als die ursprüngliche Variante. Was alle Lockdown-Bemühungen durch den exponentiellen Anstieg der Erkrankungen zunichtemachen würde. In Tirol, wo das mutierte Virus pikanterweise von einem Hotelierspaar, das mit einem hochrangigen Fremdenverkehrsmanager in Südafrika einen Golfurlaub verbrachte, eingeschleppt worden sein soll, gibt es derzeit über vierhundert Verdachtsfälle bei 750´000 Einwohnern.

Was die Regierung in Wien damit quittiert hat, dass am heutigen Freitag wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante die «Ausreisetests» gestartet wurden. Wer von Tirol über die Binnengrenzen zwischen den Bundesländern nach Vorarlberg oder Salzburg einreisen will, muss einen negativen Corona-Test mitführen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Neben einigen örtlichen Ausnahmen wie Osttirol gilt diese Vorgabe nicht für den Durchreise- und Güterverkehr. Auch Kinder bis zehn Jahren müssen sich nicht testen lassen. Derartige «Grenzkontrollen» zwischen einzelnen Bundeländern, vergleichbar mit den Kantonen in der Schweiz, sind eine Premiere in Österreich. Jedenfalls für die nächsten zehn Tage, wenn die derzeit ergriffenen Massnahmen auslaufen, sollten sie nicht verlängert werden.

Mobiler Testbus an der Strasse Richtung Arlberg

Für Personen, die nach Vorarlberg wollen oder müssen, und die noch keinen aktuellen Coronatest vorweisen können, wurde in Pettneu an der Schnellstrasse Richtung Arlberg ein mobiler Testbus stationiert, wo man sich in kurzer Zeit testen lassen kann. Ist das Ergebnis negativ auf eine Coronaerkrankung, darf man das «Heilige Land Tirol» verlassen. Ist das Ergebnis positiv, wird noch vor Ort ein PCR-Test gemacht. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen die Getesteten in Quarantäne.

Laut Auskunft der Exekutive sind grössere Staus trotz der verstärkten Kontrollen bisher ausgeblieben. Auch in den Zügen und Bahnhöfen wird kontrolliert. Derzeit sind rund 1000 Polizisten und 300 Soldaten an den Tiroler Grenzen im Einsatz, um die stationären und mobilen Kontrollen durchzuführen. An den Grenzen zu Vorarlberg und Salzburg wurden zusätzlich 100 Mitglieder der Militärpolizei stationiert.

gmh/uh
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