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Region Rheintal
12.01.2021
12.01.2021 12:14 Uhr

Vogelgrippe am Bodensee angekommen

Bei einem Schwan in Konstanz wurde das  Vogelgrippevirus festgestellt (Bild: express.de)
Bei einem Schwan in Konstanz wurde das Vogelgrippevirus festgestellt (Bild: express.de) Bild: express.de
Seit einiger Zeit ist die Ausbreitung der Vogelgrippe in Europa zu beobachten. Jetzt musste ein erster Fall in der Region Bodensee festgestellt werden. In Konstanz wurde ein erkrankter Schwan entdeckt.

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg hat mitgeteilt, dass die Vogelgrippe, auch Vogelpest oder Geflügelgrippe genannt, am Bodensee angekommen ist. Der Virusbefall wurde bei einem Schwan im Bereich der Stadt Konstanz nahe der Schweizer Grenze festgestellt.

Mit Herbstvögelzügen nach Europa gebracht

Seit Sommer 2020 gibt es ein aktives Vogelgrippe-Geschehen (Aviäre Influenza, HPAI H5N8) im südlichen Sibirien und dem angrenzenden Norden Kasachstans. Durch die Herbstvogelzüge wurden die Viren nach Europa gebracht Zunächst hatte man in Nordeuropa hat man H5N8 in Schwänen und bei diversen Wildvögeln gefunden. Auch Haltungen von Nutzgeflügel waren betroffen.

Über die Niederlande und Niedersachen, wo erst Anfang Januar jeweils auf einer Putenfarmen 18´000 bzw. 12´800 Tiere gekeult werden mussten, scheint die für Nutzgeflügel tödliche Krankheit jetzt auch auf unsere Region überzugreifen.

Zur erhöhten Wachsamkeit aufgerufen

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat die Geflügelhalter in einer Medienmitteilung zur erhöhten Wachsamkeit aufgerufen. Es geht hauptsächlich darum, den Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln mit geeigneten Massnahmen zu vermeiden. Bei ungewöhnlichen Symptomen wie erhöhter Sterblichkeit sind Laboruntersuchungen zu machen, um eine allfällige Ansteckung mit HPAI sicher ausschliessen zu können.

Vogelpest bei Tier und Mensch

Geflügelpest oder Geflügelgrippe wird durch das Influenzavirus A der Subtypen H5 oder H7 hervorgerufen. Man  unterscheidet eine hochpathogene von einer niedrigpathogenen Geflügelpest. Durch Mutationen können aus niedrigpathogenen aviären Influenzaviren (low pathogenic avian influenza, LPAI) hochpathogene entstehen (highly pathogenic avian influenza, HPAI). HPAI machen Tier und Mensch krank, es handelt sich um eine Zoonose. Auch Schweine können sich mit aviären Influenzaviren anstecken.

Alle Vogelarten betroffen

Betroffen sind alle Vogelarten, insbesondere Hühner und Truten. Infektionen mit HPAI führen beim Nutzgeflügel meistens zu deutlichen Krankheitsanzeichen. Wassergeflügel, wie z.B. Enten und Gänse, erkranken selten und wenn, dann weniger schwer. Sie können den Erreger aber weiterverbreiten. LPAI lösen hingegen zumeist nur milde und wenig spezifische Symptome aus.

An hochpathogener Geflügelpest erkranktes Geflügel hat Schwierigkeiten beim Atmen. Bei Hühnern kommt es zu einem Rückgang der Legeleistung, viele Tiere sterben. Die Eischalen werden dünn oder fehlen gänzlich. Schwellungen im Kopfbereich sind zu beobachten. Die Tiere wirken lethargisch. Bei Wasservögeln sind meist keine Symptome zu erkennen.

Die Krankheit beim Menschen

Menschen, die in engem Kontakt mit erkranktem Geflügel leben, wie dies zum Beispiel in vielen Gegenden Asiens oder in Nordafrika der Fall ist, können auch an Aviären Influenzaviren erkranken. Erste Symptome treten meist zwei bis 14 Tage nach Ansteckung auf und machen sich durch schwere grippeähnliche Beschwerden bemerkbar. Mehr dazu auf der Website des BAG.

 

gmh/uh
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