Wie bereits berichtet, war im grossen Sozialbetrugsprozess, der Ende November im Kreisgericht Altstätten verhandelt wurde, ein «Trio infernale» angeklagt, das aus einer über siebzigjährigen Mutter, deren Tochter und deren Sohn, beide in den Fünzigern, besteht. Diese drei hatten seit Jahren im grossen Stil die Sozialversicherungen betrogen und sich mit ungerechtfertigten Invaliditätsversicherungsbeträgen, Ergänzungsleistungen und Prämienverbilligungen einen Betrag von insgesamt über einer Million Franken ergaunert.
Als Invalide fröhliche Golfrunden gedreht
Nach aussen hin ein körperliches Wrack und invalide, sah man die beiden Geschwister im benachbarten Vorarlberg fröhlich ihre Golfrunden drehen. Alle drei zusammen schädigten auch Private, so etwa eine Frau im oberen Rheintal, der sie unter unrichtigen Angaben eine Liegenschaft zu einem weit unter dem Marktkonformen liegenden Preis abgeluchst hatten.
Jetzt kam die saftige Quittung für die fraudatorischen Handlungen. Die Tochter wurde als «treibende Kraft» hinter dem familiären Vorgehen zu sechs Jahren und neun Monaten unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt. Ihr Bruder bekam viereinhalb Jahre aufgebrummt. Die betagte, aber nichtsdestoweniger kriminell aktive Mutter der beiden kam vergleichsweise milde davon. Siebzehn Monate bedingt samt einer Geldstrafe von 3´000 Franken.