Die Nachrichten, die anfangs der weltweiten Coronapandemie durch die Medien rauschten, haben uns alle verstört. Superspreader-Events bei vielen Kirchenfeiern in den USA, Südkorea und anderen Orten. Wobei die dortigen Bräuche in den evangelikalen Kirchen und Vereinigungen mit unseren Gottesdiensten nicht vergleichbar sind. Da wird beinahe im Sekundentakt umarmt und geküsst und aus voller Kehle über Stunden gesungen. Anfangs der Pandemie wurden auch bei uns zunächst Gottesdienste abgesagt und dann wirksame Schutzmassnahmen entwickelt, die die Durchführung der Messen für die Gläubigen weitgehend ungefährlich machen.
Besuch auf fünfzig Menschen beschränkt
So ist derzeit und schon länger der Besuch der Kirchenfeiern auf fünfzig Personen beschränkt. Selbstverständlich herrscht Schutzmaskenpflicht und werden die Abstände eingehalten. Und in den meisten Kirchen wird weniger gesungen als früher.
«Es haben sich schon einige Gläubige unserer Pfarre in dieser Zeit aus Angst vor Ansteckung mit dem Covid-19-Virus von den Gottesdiensten zurückgezogen», erzählt der Bernecker Pfarrer Dekan Josef Benz, «und ich kann diese Leute auch verstehen.» Denn der Seelsorger hatte ein ganz persönliches Erlebnis. Er verabreichte in der Mittagszeit einem seiner Pfarrmitglieder, der an Corona erkrankt war, aber keine starke Symptomatik aufwies, noch eine Krankensalbung. Am Abend war dieser Mann bereits gestorben.