Grundlage für die Beratungen der Arbeitsgruppe und der Echogruppe waren einerseits die Ergebnisse der Evaluation aus dem Partizipationsprozess mit der Bevölkerung und andererseits die laufende Überarbeitung der Ortsplanung. Ein zukünftiger Standort eines neuen Schulhauses müsse im neuen Richtplan abgebildet sein, eine Koordination zwischen Orts- und Schulraumplanung sei deshalb zwingend nötig. So teilt es die Gemeinde Rüthi in einer Pressaussendung mit, die rheintal24.ch im Folgenden im Wortlaut veröffentlicht.
Zwei mögliche Standorte
Die Abklärungen zur Standortwahl, die zusammen mit der Firma Strittmatter & Partner AG getroffen wurden, haben aus sieben möglichen Standorten zwei Favoriten ergeben: Das Grundstück «Vor dem Garten» beim Kanal hinter dem Haus von Hans Mattle und das Grundstück «Buechenmaad» zwischen Büchelstrasse und Valentinsberg. Beide Grundstücke eignen sich für die Realiserung eines Neubaus, das Grundstück «Vor dem Garten» ist allerdings weiter von den Hochspannungsleitungen entfernt, was eine optimale Nutzung möglich macht. Da beide Grundstücke in der Landwirtschaftszone liegen, müsste im Richtplan eine Umzonung vorgenommen werden, was für eine «Zone für öffentliche Bauten» gemäss Auskunft des Kantons grundsätzlich möglich ist, wenn kein anderer Standort innerhalb der Bauzone für das Projekt geeignet ist.
Für das Grundstück «Vor dem Garten» wäre ein Landerwerb notwendig. Die ersten Gespräche mit dem Grundeigentümer dazu wurden geführt und der Gemeinderat ist zuversichtlich, dass er dieses Grundstück für den Bau eines neuen Schulhauses käuflich erwerben könnte.
Belastung durch Hochspannungsleitung
Am bisherigen Schulstandort Neudorf ist aufgrund der Bestimmungen zur Belastung durch die nahe stehende Hochspannungsleitung ein Neubau nicht möglich und eine Erweiterung aufgrund der engen Platzverhältnisse im Aussenbereich nicht sinnvoll. Wenn das Schulhaus Neudorf für die Schule nicht mehr genutzt werden kann und einer neuen Nutzung zugeführt wird, benötigt die Schule eine neue Turnhalle. Verschiedene Aspekte sprechen dafür, diese nicht beim neuen Schulhaus zu erstellen, sondern ein Neubau beim Sportplatz «Rheinblick» zu planen. Mit einem erweiterten Angebot an Duschen/Kabinen für den Vereinssport sowie einem integrierten «Vereinslokal» in das neue Gebäude könnten die dringend erforderlichen Sanierungen und Erweiterungen beim bestehenden Clubhaus «Rheinblick» in einem neuen, zweckdienlichen und unterhaltsarmen Gebäude realisiert werden.
Der Gemeinderat beauftragte ein spezialisiertes Planungsbüro, um eine erste grobe Kostenberechung aufgrund der eingereichten Raumprogramme sowohl für das Schulhaus als auch für die Turnhalle vorzunehmen. Aktuell wird dieser erste Entwurf durch eine Fachgruppe Bau der Echogruppe analysiert und überprüft, ob die vorliegenden Annahmen dem tatsächlichen Bedarf der Schule und der Vereine entsprechen. Ziel ist es, die Höhe der Gesamtkosten möglichst realistisch abschätzen zu können. Im Anschluss an diese erste Bereinigung wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um festzustellen, ob bei der Realisierung allenfalls mit weiteren Kosten z.B. für eine Pfählung des Baugrundes, zu rechnen ist.
Kommunikationskonzept für das Projekt angedacht
Eine weitere Fachgruppe befasst sich mit dem Kommunikationskonzept des Projektes. Es ist dem Gemeinderat ein grosses Anliegen, dass die ganze Bevölkerung laufend über den Projektstand informiert wird und sich wie in der Vergangenheit entsprechend einbringen kann.
Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass ein allfälliger Neubau für den Gemeindehaushalt eine grosse Belastung darstellt. Er wird anhand einer Finanzplanung aufzeigen, welche Auswirkungen diese Kosten auf die finanzielle Situation der Gemeinde haben. Zudem wird er in den nächsten Wochen aufzeigen, wie die übrigen Gebäude der Gemeinde (Schulhaus Dorf, Kindergärten Kanal, Säntis Areal, Schulhaus Neudorf) künftig unter dem Aspekt genutzt werden könnten, dass sie in Zukunft einen Ertrag abwerfen oder allenfalls verkauft werden und damit zu einer Entlastung des Gemeindehaushaltes beitragen könnten.
Genaue Kosten müssen noch erhoben werden
Bei der Diskussion um die Kosten eines Neubaus ist nicht zu vergessen, dass für die Gemeinde auch im Fall einer Sanierung der bestehenden Gebäude auf die Gemeinde Kosten von mehreren Millionen Franken anfallen. In der bereits veröffentlichten Investitionsplanung 2021 – 2025 sind sowohl die Kosten für eine Sanierung der bestehenden Gebäude als auch die Kosten für einen allfälligen Neubau aufgeführt. Die Sanierungskosten werden kleiner sein als bei einem Neubau, aber längerfristig werden für die Gemeinde die Vorteile eines Neubaus gegenüber einer Sanierung überwiegen.
In den kommenden Wochen wird die Finanzplanung ausgearbeitet, die Verhandlungen zum Landerwerb geführt sowie die Arbeiten zum Richtplan fortgesetzt.
Einem grösseren Personenkreis vorstellen
Die eingesetzte Echogruppe wird laufend in den Prozess eingebunden und übernimmt in den kommenden Wochen die wichtige Aufgabe, das Projekt einem grösseren Personenkreis vorzustellen. Dazu wurden wichtige Ansprechs-gruppen definiert, die durch die Mitglieder der Echogruppe aktiv angesprochen werden um Auskunft zum Projekt «Schulraumplanung» zu geben.
Der Gemeinderat will gerne Anfang 2021 eine nächste Bürgerinformation durchführen. Mit den aktuellen Corona-Vorschriften ist eine Präsenz-Veranstaltung nicht realisierbar. Der Gemeinderat überlegt sich deshalb Alternativen, um die Bevölkerung möglichst zeitnah über den aktuellsten Stand der Arbeiten auf dem Laufenden zu halten. Die aktuellen Pressemitteilungen werden jeweils auf der Gemeinde-Homepage www.ruethi.ch aufgeschaltet.