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St. Margrethen
14.12.2020

Megapanne bei Premierenfahrt

Der Neigezug Astoro kurz vor der Panne beim Zwischenstop in St.Margrethen (Bild: Georg Vogelsanger)
Der Neigezug Astoro kurz vor der Panne beim Zwischenstop in St.Margrethen (Bild: Georg Vogelsanger) Bild: Georg Vogelsanger
Am Sonntag hat mit dem Fahrplanwechsel die jetzt durchgehend elektrifizierte Linie Zürich - München ihren Betrieb aufgenommen. Doch bereits der erste Zug blieb stromlos in Lindau liegen.

Mit dem aktuellen Fahrplanwechsel am Sonntag war Premiere. Erstmals sollten die SBB-Neigezüge Astoro die Metropolen Zürich und München mit Zwischenstop in St.Margrethen über die neu elektrifizierte deutsche Strecke zwischen Lindau und Geltendorf verbinden. Und damit die Fahrzeit auf 3,5 Stunden oder 2,5 Stunden ab St.Margrethen nach München senken. Rheintal24.ch hat ausführlich berichtet.

Peinliche Panne bei Premierenfahrt

Doch bereits die Premierenfahrt endete mit einer grossen und für die Deutsche Bahn äusserst peinlichen Panne. Denn der aus Zürich kommende Fernzug der SBB, von einem rheintal24-Leserreporter beim Halt in St.Margrethen noch fotografiert, wurde bei Hergatz im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau auf ein falsches Gleis ohne Oberleitung geleitet und steckte dann dort fest, wie ein Bahnsprecher schilderte.

Der Fernzug sei noch bis zum Bahnhof Hergatz gerollt, so dass die Fahrgäste dort aussteigen und auf Regionalzüge umsteigen konnten. Der erste von der DB eingesetzte Gegenzug auf der neuen Strecke, der von München nach Zürich fuhr, sei planmäßig am Ziel eingetroffen.

Astoro mit Diesellok abgeschleppt

Der Fernverkehr auf der betroffenen Strecke musste nach der Panne für mehrere Stunden in beide Richtungen eingestellt werden, weil die Oberleitung durch das Missgeschick beschädigt wurde und repariert werden musste. Gegen 15 Uhr konnte die Bahnstrecke nach Angaben eines Sprechers wieder freigegeben werden. Der fehlgeleitete Fernzug wurde mit einer Diesellok wieder zur elektrifizierten Strecke zurückgeschleppt.

500 Millionen Euro hat der elektrische Ausbau der weitgehend eingleisigen Strecke zwischen Geltendorf und Lindau nach Angaben der Deutschen Bahn gekostet. 3650 Masten wurden aufgestellt, auf 155 Kilometern Länge Oberleitungen gespannt, Lärmschutzwände gebaut und Kurven für die Neigetechnik der Schweizer Züge ertüchtigt.

dpa/gmh/uh
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