Empfang und Ticketkasse gemeinsam mit Museum

Zwischen Eisenträgern, übereinander gestapelten Schalbrettern, zwischen Stippern und Betonmischern findet man derzeit zum neuen Zugang, der im Bereich des alten Durchgangs zur Gerbergasse liegen wird. Ein Empfang und eine Ticketkassa, die künftig gemeinsam mit dem Museum Prestegg betrieben wird, werden die Theaterbesucher empfangen. Mit der Möglichkeit, jeweils eine Stunde vor der Vorstellung die jeweils aktuelle Ausstellung im Museum zu besichtigen.

Wovon man heute freilich noch nichts sieht. Da sind die Handwerker fleissig an der Arbeit. Die Hämmer schlagen, die Scheibensägen jaulen, die Stimmen der Arbeiter sind überall zu hören. Schwere Arbeit in der unbeheizten Baustelle bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. «Unsere neue Garderobe befindet sich im Untergeschoss, aber durch den Einbau eines Lifts wird alles auch behindertengerecht und rollstuhlgängig sein.» Michel Bawidamann führt ortskundig durch die Baustelle. Tatsächlich werden eine räumlich grosszügige Garderobe sowie die Sanitäranlagen und ein Abstellraum für die Technik in zwei der drei imposanten Gewölbekeller eingebaut. Die alten gebogenen Bruch- und Bachsteinmauern der Keller wurden im Zuge der Bauarbeiten freigelegt und bieten bereits eine Ahnung davon, wie schön diese Räume künftig ausschauen werden.

Platz für 120 Besucher

Das ebenfalls sehr grosszügige Foyer mit der Diogenes-Bar wartet dann im Hauptgeschoss auf die Comedy-, Konzert- und Theaterfans. Wie auch der eigentliche Saal, in Form und Grösse dem derzeit genutzten in der Kugelgasse nicht unähnlich. Denn auch im Prestegg werden bei normaler Bestuhlung 120 Besucher Platz finden. Und auch am neuen Standort ist der Zuschauerbereich ansteigend und gewährleistet einen ausgezeichneten Blick auf die Kleinkunstbühne. Erstmals bekommen die Auftretenden auch eine Künstlergarderobe, die diesen Namen verdient. Und wird im Gegensatz des im «alten» Diogenes als Umkleideraums dienenden Kabuffs sogar eine eigene Toilette aufweisen. Im Obergeschoss wird ein grosser Atelierraum für das Aktivprogramm das neue Raumangebot abrunden.

Doch was ist ein Kleinkunsttheater ohne die Künstler, ohne die Möglichkeit, im Betrieb zu sein. Ohne ausreichende Nutzung. Denn vor einigen Wochen musste Diogenes das bis dahin tapfer durchgezogene Gastspielprogramm vorläufig bis Ende dieses Jahres absagen. Präsident Bawidamann: «Der Entscheid, die Gastspiele einstweilen einzustellen, ist dem Vorstand nicht leichtgefallen, die Besucherbegrenzung auf fünfzig Personen, ein äusserst zaghafter Vorverkauf und die Erfahrungen aus den bisherigen Gastspielen mit sehr wenig Publikum liessen uns jedoch keine andere vernünftige Option. Offenbar ist bei den Besucher*innen die Angst vor einer Ansteckung zu sehr ausgeprägt. So nahm der Vorstand seine Eigenverantwortung war und ging auf «Nummer Sicher».»

Ab Januar wieder Aufführungen

Nach jetzigem Stand wird das Diogenes am 9. Januar 2021 sein Programm mit den Musikern Enrico Lenzin und Andi Pupato wiederaufnehmen.  Rheintal24.ch wird in nächster Zeit genauer über die künftige Ausrichtung des Programms berichten.

Vorstandsmitglied Irene Weder berichtete über das geplante künftige Aktiv-Programm. Denn obwohl derzeit auf der Homepage von Diogenes coronabedingt keine diesbezüglichen Veranstaltungspunkte aufscheinen, wird auch dieser Bereich künftig bespielt werden. Wo auch Kinder und Jugendliche mitmachen können. Wo die Montagsmaler künftig am Mittwochnachmittag künstlerisch tätig sein können, wo es Kindertheaterproben und Improvisationstheater geben wird. Dazu eine Schreibwerkstatt und Gesangsworkshops. Wie etwa die Weiterführung des dieses Jahr zweimal unterbrochenen «Jodeln für Erwachsene» oder die Neuansetzung des abgesagten «Beat-Box-Workshops».

Man sieht, mit der Eröffnung des neuen Diogenestheaters am 26. November 2021 wird viel Leben und künstlerische Aktivität in die altehrwürdigen Mauern der Prestegg einziehen.