«Ghana ist ein an Bodenschätzen überreiches Land. Wie kann es denn eigentlich sein, dass dennoch der grösste Teil der Bevölkerung so arm ist?». Diese Frage stellte der aus Ghana stammende Kaplan der Seelsorgeeinheit Buechberg, zu der auch St.Margrethen und Rheineck gehören, mehrmals anlässlich seines Vortrags über seine Heimat in der Unterkirche in Rheineck. Und gab auch gleich die Antwort dazu: «Weil sich der Reichtum des Landes nur auf eine Minderheit verteilt.»
Hilfsprojekt für Ghana in Rheineck vorgestellt
Ärmliche Häuser neben luxuriösen Villen
Eine Minderheit, die in luxuriösen Villenvierteln wohnt, während rechts und links davon das normale Volk in eher ärmlichen Häusern, Slums, oder – auf dem Land – noch in den für den Norden Ghanas typischen Rundhütten wohnt. In vielen Gebieten noch ohne Strom, Wasser oder sonstige Infrastruktur. Pater Augustine hat erkannt, dass vor allem eine gute Bildung der Schlüssel dafür ist, dass es den Menschen bessergehen kann. «Eine gute Arbeit gibt es in Ghana nur für die, die auch studiert haben», bringt es der im Orden der Steyler Missionare dienende Seelsorger auf den Punkt, «aber während die normale Schule noch gratis ist, ist ein Studium extrem teuer und nur für die Oberschicht leistbar.»
Eindrücklich dazu die Bilder, die aus einer Schulklasse gezeigt werden. Man glaubt es kaum. Um den Kindern den Umgang mit einem Computer zu erklären, hat der Lehrer eine Windows-Oberfläche mit Kreide an die Tafel gemalt und erklärt, was passiert, wenn man diesen oder jenen Knopf auf einer – real genau so wenig vorhandenen – Tastatur drückt, oder ein nur in den Köpfen der Anwesenden existierende Maus bewegt. «Diese Kinder haben doch in Wahrheit keine Chance, wirklich etwas über Computeranwendung zu lernen.»
Computer für die Dorfschulen
Diesem Missstand will Pater Augustine abhelfen. Indem er Geld sammelt und Dorfschulen, in denen freilich wenigstens die Infrastruktur für Strom oder Solaranlagen vorhanden ist, mit EDV-Gerätschaften aussstattet. Wofür er eine Hilfsinitiative ins Leben rufen will. Wer für diesen guten Zweck spenden will: IBAN CH54 8129 5000 0051 3527 9, Raiffeisenbank Unteres Rheintal lautend auf Kath. Pfarramt Rheineck, Grünaustrasse 2, 9424 Rheineck.
Es war ein sehr persönlicher Vortrag, den Pater Augustine hielt. Ein Vortrag, in dem er auch seine Familie vorstellte, von seiner vor vier Jahren in Ghana empfangen Priesterweihe, der Vielfalt der Natur, der Landschaften und der Bevölkerung seines Landes sprach. Einer Bevölkerung mit 120 verschiedenen Sprachen und Dialekten, weshalb sich Englisch zur Landessprache entwickelt hat. Ein Land mit riesigem Potential, das nicht nur für eine kleine Oberschicht genutzt werden sollte.