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Rheineck
12.11.2020
12.11.2020 15:39 Uhr

Hilfsprojekt für Ghana in Rheineck vorgestellt

Pater Augustine Amanor stellte seine Heimat Ghana vor und gab tiefe Einblicke in die gesellschaftlichen Probleme (Bilder: Ulrike Huber)
Pater Augustine Amanor stellte seine Heimat Ghana vor und gab tiefe Einblicke in die gesellschaftlichen Probleme (Bilder: Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
Viel Wissenswertes konnten die Besucher einer Bilderpräsentation durch Pater Augustine Amanor über dessen Heimat Ghana erfahren. Und über das von ihm initiierte digitale Förderprojekt, das auch armen Kindern den Umgang mit Computern lehren soll.

«Ghana ist ein an Bodenschätzen überreiches Land. Wie kann es denn eigentlich sein, dass dennoch der grösste Teil der Bevölkerung so arm ist?». Diese Frage stellte der aus Ghana stammende Kaplan der Seelsorgeeinheit Buechberg, zu der auch St.Margrethen und Rheineck gehören, mehrmals anlässlich seines Vortrags über seine Heimat in der Unterkirche in Rheineck. Und gab auch gleich die Antwort dazu: «Weil sich der Reichtum des Landes nur auf eine Minderheit verteilt.»

Viele Rheinecker liessen sich über Ghana informieren. Bild: Ulrike Huber

Ärmliche Häuser neben luxuriösen Villen

Eine Minderheit, die in luxuriösen Villenvierteln wohnt, während rechts und links davon das normale Volk in eher ärmlichen Häusern, Slums, oder – auf dem Land – noch in den für den Norden Ghanas typischen Rundhütten wohnt. In vielen Gebieten noch ohne Strom, Wasser oder sonstige Infrastruktur. Pater Augustine hat erkannt, dass vor allem eine gute Bildung der Schlüssel dafür ist, dass es den Menschen bessergehen kann. «Eine gute Arbeit gibt es in Ghana nur für die, die auch studiert haben», bringt es der im Orden der Steyler Missionare dienende Seelsorger auf den Punkt, «aber während die normale Schule noch gratis ist, ist ein Studium extrem teuer und nur für die Oberschicht leistbar.»

Organisatorin Maria Horn begrüsste die Zuhörer. Bild: Ulrike Huber

Eindrücklich dazu die Bilder, die aus einer Schulklasse gezeigt werden. Man glaubt es kaum. Um den Kindern den Umgang mit einem Computer zu erklären, hat der Lehrer eine Windows-Oberfläche mit Kreide an die Tafel gemalt und erklärt, was passiert, wenn man diesen oder jenen Knopf auf einer – real genau so wenig vorhandenen – Tastatur drückt, oder ein nur in den Köpfen der Anwesenden existierende Maus bewegt. «Diese Kinder haben doch in Wahrheit keine Chance, wirklich etwas über Computeranwendung zu lernen.»

  • Vor vier Jahren wurde Pater Augustine in Accra zum Priester geweiht. Bild: Ulrike Huber
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  • Mit dem Schulprojekt will Pater Augustine Wissen über die Computeranwendung auch in entlegene Dörfer bringen. Bild: Ulrike Huber
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  • Pater Augustine gab auch Einblicke in sein privates Leben und stellte seine Familie vor. Bild: Ulrike Huber
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  • Ghana ist ein an Bodenschätzen überreiches Land - was leider nur einer überreichen Oberschicht zugute kommt. Bild: Ulrike Huber
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  • Pfarreibeauftragte Stephanie Czernotta bedankte sich für den lehrreichen Vortrag. Bild: Ulrike Huber
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Computer für die Dorfschulen

Diesem Missstand will Pater Augustine abhelfen. Indem er Geld sammelt und Dorfschulen, in denen freilich wenigstens die Infrastruktur für Strom oder Solaranlagen vorhanden ist, mit EDV-Gerätschaften aussstattet. Wofür er eine Hilfsinitiative ins Leben rufen will. Wer für diesen guten Zweck spenden will: IBAN CH54 8129 5000 0051 3527 9, Raiffeisenbank Unteres Rheintal lautend auf Kath. Pfarramt Rheineck, Grünaustrasse 2, 9424 Rheineck.

Es war ein sehr persönlicher Vortrag, den Pater Augustine hielt. Ein Vortrag, in dem er auch seine Familie vorstellte, von seiner vor vier Jahren in Ghana empfangen Priesterweihe, der Vielfalt der Natur, der Landschaften und der Bevölkerung seines Landes sprach. Einer Bevölkerung mit 120 verschiedenen Sprachen und Dialekten, weshalb sich Englisch zur Landessprache entwickelt hat. Ein Land mit riesigem Potential, das nicht nur für eine kleine Oberschicht genutzt werden sollte.

gmh/uh
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