Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Rebstein
09.11.2025
09.11.2025 09:10 Uhr

Ein Stück Wildwest in Rebstein

Bild: Fabian Alexander Meyer
Unter dem Motto «Weiss der Geier» lud der Turnverein Rebstein am 8. November zum Schauturnen in das Progyzentrum Rebstein. Die Mischung aus Gesang, Tanz und einer Prise Verrücktheit konnte überzeugen.

«Weiss der Geier» – dieses Sprichwort kennt wahrscheinlich jeder von uns. Doch woher kommt es eigentlich? Fragt man die Google-KI, so kommt es aus dem Aberglauben und wird benutzt, um den Namen des Teufels nicht aussprechen zu müssen. Statt dem gehörnten Fürsten der Hölle muss also ein Vogel hinhalten.

Im Falle des Turnvereins Rebstein muss der Teufel aber auf keinen Fall erwähnt werden; auch nicht durch die Blume. Denn der Begriff «Weiss der Geier» widerspiegelt im Räbster Fall den wilden Westen, der Schauplatz des neusten Theaterstücks. Rheintal24 war an einer der Vorstellungen dabei, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Vegan oder nicht vegan – das ist hier die Frage

Die Rahmenhandlung des Bühnenspiels ist schnell erklärt. Ein Cowboy verliert seine Lady. Damit ist allerdings nicht etwa eine Frau gemeint, sondern sein Pferd mit dem gleichen Namen. Auf seiner Suche nach seiner Geliebten (?!) stösst er auf die unterschiedlichsten Personen. Darunter unter anderem Häuptling Leichte Feder, die er schnell ins Herz schliesst.

Immer wieder vertiefen sich die beiden in Diskussionen. Beispielsweise über Veganismus und dass man Veganer im Indianer-Jargon «schlechte Jäger» nennt. Eine Anspielung darauf, dass sie wohl darum kein Fleisch essen, weil sie keine Tiere fangen und töten können. Doch das nur am Rande. Die Gespräche werden immer wieder durch die Kommentare eines Geiers, der stets über den beiden schwebt, kommentiert. Hier eine seiner Bemerkungen rund um Veganismus.

«In der Schweiz sagt man «Schwein gehabt», wenn etwas gut gelaufen ist. Und wenn etwas schlecht läuft, sagt man «Da haben wir den Salat.» So viel zum Thema Veganismus.» An einer anderen Stelle im Stück stellt er zudem die Vermutung in den Raum, dass der Cowboy sein Pferd mit einem Esel verwechselt und er daher eher nach einem Esel suchen müsste.

  • Bild: Fabian Alexander Meyer
    1 / 3
  • Bild: Fabian Alexander Meyer
    2 / 3
  • Bild: Fabian Alexander Meyer
    3 / 3

Auftritt der Mülltonnenkinder

Doch es wäre keine Vorstellung des Turnvereins Rebstein, wenn nicht auch Akrobatik und Turnen gezeigt werden würde. Dieser Part wurde von den Kleinsten übernommen, die wahrscheinlich zum ersten Mal auf der Bühne standen und den Auftritt bereits mit einer fast schon professionell wirkenden Leichtigkeit rockten. Die Freude stand den Kindern ins Gesicht geschrieben und sie haben sich sichtlich ins Zeug gelegt, um die bestmögliche Performance abzuliefern.

Von Akrobatik bis zu Tanz und einem besonders verrückten Auftritt mit Kindern in Mülltonnen war so ziemlich alles dabei. Westernmusik wechselte sich mit Pop ab und sorgte für Stimmung. Verrückt war der Auftritt der bereits erwähnten Mülltonnenkinder. Das ist in keiner Weise negativ gemeint. Die Musiker führten Mülltonnen auf die Bühne und stellten sie vor das Publikum. Kaum begann der Gesangsteil des Liedes, öffneten sich die Deckel der Tonnen und ein oder zwei Kinder schauten heraus, sangen eine Zeile und verschwanden wieder.

Dadurch, dass sich mehrere Mülltonnen nebeneinander befanden und der Auftritt streng choreografiert war, ergab sich eine wahrhaft lustig-amüsante Szene, die die Lacher im Publikum laut werden liess.

  • Bild: Fabian Alexander Meyer
    1 / 2
  • Bild: Fabian Alexander Meyer
    2 / 2

Der Schuh des Manitu

Besonders in Erinnerung bleiben dürfte den Zuschauern aber vor allem das aus «Der Schuh des Manitu» bekannte Lied «Superperforator». Mit der originalen Stimme von Michael «Bully» Herbig im Hintergrund wurde das Lied eingeleitet und die Kinder tanzten den bereits aus dem Film bekannten Tanz nach. Das Publikum stimmte schnell mit ein und sorgte damit für eine ganz besondere Atmosphäre.

Was lässt sich also abschliessend sagen: Die Unterhaltung des Turnvereins Rebstein ist erneut grosse Klasse und bietet dem Nachwuchs sprichwörtlich eine Bühne, um zu zeigen, was er drauf hat. Und selbst der Geier weiss: Das ist dem Nachwuchs bestens gelungen.

Fabian Alexander Meyer