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Eichberg
31.10.2025
30.10.2025 22:49 Uhr

«Stiftung Tierambulanz» kauft den Gnadenhof Eichberg

Stefan Keller, Jasi Hutter, Monika Ribi, Monica Locher, Ralf Hutter
Stefan Keller, Jasi Hutter, Monika Ribi, Monica Locher, Ralf Hutter Bild: Fabian Alexander Meyer
Der Gnadenhof Eichberg hat einen neuen Besitzer gefunden. Die Stiftung Tierambulanz aus dem Kanton Zürich übernimmt den Hof und will ihn zu einer Oase für heimatlose und bedrohte Tiere weiterentwickeln. Rheintal24 war bei der Schlüsselübergabe dabei.

Der Gnadenhof Eichberg sucht nach einem Käufer: Das ist schon länger bekannt und die Schlagzeile kursierte durch das ganze Rheintal. Jetzt, am 30. Oktober, konnte das Team rund um Jasmin Hutter bekanntgeben, dass ein Käufer aus dem Kanton Zürich gefunden wurde. Rheintal24 war bei der symbolischen Schlüsselübergabe dabei.

Wenn ein Adler bis nach Sevelen fliegt

«Bis heute ist der Bedarf von Tieren auf unserem Gnadenhof sehr gross», eröffnet Jasmin Hutter das Gespräch. «Wir haben hier während unserer Zeit viele herzerwärmende Begegnungen machen dürfen. Sowohl mit Tieren, wie auch mit Menschen.» Gerne erinnert sie sich an die Zoofeste zurück, zu denen mehrere hundert Leute nach Eichberg gekommen sind.

Doch alles hat ein Ende. Und dieses ist jetzt gekommen; jedenfalls für die Ära Hutter. «Es wurde für uns immer schwieriger, den Gnadenhof weiterzuführen. Die freiwillige Arbeit ist unverbindlich und die ganzen Wechsel tun den Tieren nicht gut.» Für die Tiere sei es besser, wenn sie immer den gleichen «Ansprechpartner» haben.

Es musste sich also etwas verändern; der Verkauf war daher die nötige Lösung. Und mit der Stiftung Tierambulanz habe man einen guten Käufer gefunden. «Sie verkörpern das Gute im Menschen. Das Schöne ist, dass alle Tiere einen tollen Platz gefunden haben.» Als Abschluss sei noch eine Anekdote serviert. «Bei einem Weihnachtsanlass büxte einer unserer Adler aus. Wir konnten gerade noch sehen, wie er ausserhalb seines Geheges auf einem Pfahl sass, ehe wir ihn in Sevelen abholen mussten.»

Bild: Fabian Alexander Meyer

Eichberg als Oase der Ruhe

Die Stiftung Tierambulanz betreibt im zürcherischen Oberglatt ein sogenanntes Tierwaisenhaus. «Dort haben wir im Durchschnitt 300 Tiere», lässt Monica Locher, Stiftungsratspräsidentin, verlauten. «Als wir das Angebot aus Eichberg bekommen haben, waren wir sofort begeistert.» Eichberg sei eine Oase der Ruhe, bei der man sich wie daheim fühle, auch wenn man gar nicht aus Eichberg stamme. Entsprechend wurde der Kaufvertrag unterzeichnet und die Schlüssel wechselten den Besitzer.

Und was wird sich unter der neuen Führung alles verändern? «Wir wollen uns verschieden weiterentwickeln. In erster Linie sollen hier heimatlose Tiere aufgenommen werden.» Hunde gibt es allerdings nicht. «Dafür sind sie zu laut und die Nachbarschaft zu nah. Weiter wollen wir auch vom Aussterben bedrohte Tiere aufnehmen.»

Schildkröten ziehen im Frühling ein

Den Tieren soll – unter Beachtung des Artenschutzes und dem strengen Auge des Veterinäramts – hier ein neues Zuhause gegeben werden. «Bestenfalls gibt es anschliessend Nachwuchs, den wir mit der Zeit auswildern können. Die nachfolgenden Generationen sollen Tiere nicht nur im Bilderbuch sehen können, sondern auch in der echten Natur.»

Was das für Tiere sind? So genau lässt sich die Stiftung noch nicht in die Karten blicken. Allerdings werden im Frühling bereits Schildkröten einziehen. «Die Rucksäcke sind parat, allerdings überwintern die Tiere noch woanders, da wir die benötigte Infrastruktur noch nicht haben.» Apropos Infrastruktur: Es sollen auch Umbaumassnahmen stattfinden. Bekannt ist allerdings noch nichts.

Fabian Alexander Meyer