In den vergangenen Wochen wurden in der Ostschweizer Industrie Stellenabbaupläne bekannt, die bereits mindestens 1000 Arbeitsplätze betreffen. Und die Tendenz zeigt weiter nach oben. Betroffen sind unter anderem namhafte Unternehmen wie SFS Group, Leica Geosystems und Bernina International.
Die Kantonalen Gewerkschaftsbünde St.Gallen und Thurgau äussern grosse Besorgnis über diese Entwicklung. Sie fordern die betroffenen Unternehmen eindringlich auf, Alternativen zu prüfen – etwa durch Umschulung, interne Umstrukturierungen oder Investitionen in neue Technologien.
Forderung nach aktiver Rolle der Kantone
Neben den Unternehmen sehen die Gewerkschaftsbünde auch die Kantone in der Pflicht. Sie sollen prüfen, mit welchen Massnahmen sie der negativen Entwicklung entgegenwirken und Arbeitsplätze sichern können.
Denkbar sind unter anderem Unterstützung bei Innovation und Transformation sowie gezielte Förderprogramme für Weiterbildung.
Die Gewerkschaftsbünde Thurgau und St.Gallen appellieren an die kantonalen Regierungen, jetzt konkret zu handeln und sich aktiv in den Prozess einzubringen.
Kurzarbeit als wichtige Übergangslösung
Die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung auf 24 Monate ab dem 1. November wird von den Gewerkschaftsbünden ausdrücklich begrüsst. Damit können vorübergehende Nachfrageschwächen überbrückt werden.
Entlassungen seien für die Betroffenen fatal und sollten wann immer möglich verhindert werden, betonen die Gewerkschaftsvertreter.
Kantonale Verantwortung bei Sozialplänen und Wiedereingliederung
Die Kantone St.Gallen und Thurgau werden aufgefordert, sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen zu den Sozialplänen konsequent eingehalten werden. Zudem müsse die rasche Wiedereingliederung der Arbeitnehmenden in den Arbeitsmarkt gewährleistet sein.
Dazu braucht es laut den Gewerkschaftsbünden jetzt eine schnelle Reaktion der kantonalen Ämter, damit in den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und Arbeitslosenkassen rechtzeitig genügend Ressourcen bereitstehen.