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Kanton
30.10.2025
30.10.2025 10:09 Uhr

Ostschweizer Industrie baut Hunderte Stellen ab

Symbolbild
Symbolbild Bild: Archiv
In der Ostschweiz kommt es derzeit zu massiven Arbeitsplatzverlusten in der Industrie. Die Kantonalen Gewerkschaftsbünde St.Gallen und Thurgau zeigen sich tief besorgt über die aktuellen Entwicklungen und fordern konkrete Massnahmen von Politik und Wirtschaft.

In den vergangenen Wochen wurden in der Ostschweizer Industrie Stellenabbaupläne bekannt, die bereits mindestens 1000 Arbeitsplätze betreffen. Und die Tendenz zeigt weiter nach oben. Betroffen sind unter anderem namhafte Unternehmen wie SFS Group, Leica Geosystems und Bernina International.

Die Kantonalen Gewerkschaftsbünde St.Gallen und Thurgau äussern grosse Besorgnis über diese Entwicklung. Sie fordern die betroffenen Unternehmen eindringlich auf, Alternativen zu prüfen – etwa durch Umschulung, interne Umstrukturierungen oder Investitionen in neue Technologien.

Forderung nach aktiver Rolle der Kantone

Neben den Unternehmen sehen die Gewerkschaftsbünde auch die Kantone in der Pflicht. Sie sollen prüfen, mit welchen Massnahmen sie der negativen Entwicklung entgegenwirken und Arbeitsplätze sichern können.

Denkbar sind unter anderem Unterstützung bei Innovation und Transformation sowie gezielte Förderprogramme für Weiterbildung.

Die Gewerkschaftsbünde Thurgau und St.Gallen appellieren an die kantonalen Regierungen, jetzt konkret zu handeln und sich aktiv in den Prozess einzubringen.

Kurzarbeit als wichtige Übergangslösung

Die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung auf 24 Monate ab dem 1. November wird von den Gewerkschaftsbünden ausdrücklich begrüsst. Damit können vorübergehende Nachfrageschwächen überbrückt werden.

Entlassungen seien für die Betroffenen fatal und sollten wann immer möglich verhindert werden, betonen die Gewerkschaftsvertreter.

Kantonale Verantwortung bei Sozialplänen und Wiedereingliederung

Die Kantone St.Gallen und Thurgau werden aufgefordert, sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen zu den Sozialplänen konsequent eingehalten werden. Zudem müsse die rasche Wiedereingliederung der Arbeitnehmenden in den Arbeitsmarkt gewährleistet sein.

Dazu braucht es laut den Gewerkschaftsbünden jetzt eine schnelle Reaktion der kantonalen Ämter, damit in den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und Arbeitslosenkassen rechtzeitig genügend Ressourcen bereitstehen.

pd/ako