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Oberriet
15.10.2025
10.10.2025 16:58 Uhr

«Höhle der Löwen Schweiz»: Drinks haben geschmeckt – die Bewertung nicht

Bild: zVg
Mit «Yourstarter» aus Oberriet stand gestern, 14. Oktober, das letzte Rheintaler Unternehmen vor den Investoren der «Höhle der Löwen Schweiz». Die beiden Brüder Fabian und Nando sorgten jedenfalls für einen bleibenden Eindruck.

Die Brüder Fabian und Nando Lüchinger aus Oberriet wollen mit ihrem eigenen Frühstücksdrink «Yourstarter» die Art, wie Menschen Mahlzeiten zu sich nehmen, von Grund auf revolutionieren. 

Bereits jetzt sind sie sehr erfolgreich mit dem Unternehmen, allerdings wollen sie noch höher hinaus. Und dafür brauchen Sie die Hilfe von den Investoren der Höhle der Löwen. Doch haben diese auf die Trinkmahlzeit gewartet?

Wachstum über Umsatz

Die kurze Antwort ist: Nein. Kein einziger Investor ist eingestiegen. Das hat mehrere Gründe. Der wohl gewichtigste Grund war die Bewertung der Firma und die damit verbundene Forderung. Die beiden Brüder verlangten 300'000 Franken für rund drei Prozent der Firma. Das ist kein Schreibfehler, es handelte sich wirklich um einen Anteil von gerade einmal drei Prozent, was wiederum bedeutet, dass das Unternehmen einen Wert von zehn Millionen hat. Den Löwen stiess diese Bewertung vor den Kopf und sorgte für wenig Begeisterung.

Die Brüder argumentierten damit, dass derzeit mit einem Umsatz von bis zu drei Millionen Franken gerechnet wird. In den nächsten Jahren soll sich der Umsatz verdoppeln oder verdreifachen. Zudem soll auch in den DACH-Raum expandiert werden, das würde ganz neue Möglichkeiten erschliessen. Das Ziel sei in erster Linie nicht, dass direkt der riesige Umsatz gemacht wird, sondern dass man wachsen kann.

Roland Brack als Kunde

Seitens der Löwen war man vorsichtig. Bettina Hein und Roland Brack waren aufgrund anderer Schwerpunkte, resp. der fehlenden Expertise draussen. Hein ist im Bereich Technologie heimisch und Roland Brack hatte grössten Respekt vor dem Handel mit Gefriergut. Daher war auch er raus.

Felix Bertram, Dermatologe und Lukas Speiser, E-Commerce-Unternehmer, liessen sodann die Bombe im Raum platzen: Die Bewertung ist einfach zu gross. Zehn Millionen Franken Wert bei einem Umsatz von etwas mehr als einer halben Million sei einfach kein Dealmaker. Die Bewertung sei momentan einfach noch nicht gerechtfertigt. Auch das Abomodell wurde bemängelt, denn Speiser war kein Fan davon.

Damit gehen die Brüder und damit auch das letzte Rheintaler Unternehmen ohne einen Deal nach Hause. Doch es gibt einen Lichtblick: Auch wenn es jetzt mit einem Deal nicht geklappt hat, lassen sich die beiden Brüder nicht unterkriegen. Und das Beste: Sie haben Roland Brack zwar nicht als Investor, aber als Kunden gewonnen. Ihm scheinen die Drinks gut geschmeckt zu haben.

Fabian Alexander Meyer