Um diesen Grad nicht zu überschreiten, blätterte der Slam Poet in seinem Tagebuch und erinnerte sich an seine Kindheit, in der er vorwiegend geschwiegen hatte. Kaum vorstellbar bei diesem horrenden Tempo, in welchem er in Wortspielen aus seiner Jugend erzählte.
Der Künstler brillierte mit Redewendungen und Wortakrobatik, führte gängige Ausdrücke ad absurdum: Wie kann es sein, dass jemand einen Schönheitssalon besucht, der Wüst heisst? Warum hat es in Olten ein Gleis 12, obwohl es insgesamt nur 10 Gleise gibt? Und wie kann ein Atheist Götterspeise mögen?
Politisches, sozialkritisches Feuerwerk
Im zweiten Teil feuerte Kilian Ziegler ein wahres Feuerwerk an politischen und sozialkritischen Betrachtungen ab. Immer wieder stellte sich die Frage: Wie kann eine Grad Hitzezunahme vermieden werden?
Während Grosskonzerne wenig Interesse zeigten, forderte Ziegler das Publikum zum Handeln auf – etwa durch gemeinsame Duschen oder weniger Fleischkonsum. Ein Höhepunkt war die Geschichte von Henne Elsa, die ihm spontanen Applaus einbrachte.
Das Fazit des Abends: Klimaschutz muss populär werden. Nur so könne die Temperatur vor dem Siedepunkt immer wieder um ein weiteres Grad gesenkt werden.
Blick auf die kommenden Veranstaltungen
Die Walzehuser Bühni setzt ihr vielfältiges Programm fort: Am 25. Oktober folgt ein Folkmusic-Konzert mit Tante Friedl aus Bayern und Dan Wall aus New York. Am letzten Novembersamstag steht Patrick Frey mit «Wo bini gsi?» auf der Bühne.