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Kanton
12.09.2025

Vornoten zählen neu für die Gymnasium-Aufnahmeprüfung

Ab 2026 zählen im Kanton St.Gallen auch die Oberstufen-Noten für die Gymnasium-Aufnahmeprüfung
Ab 2026 zählen im Kanton St.Gallen auch die Oberstufen-Noten für die Gymnasium-Aufnahmeprüfung Bild: Keystone
Ab 2026 werden im Kanton St.Gallen erstmals auch die Noten der Oberstufe bei der Aufnahmeprüfung ans Gymnasium berücksichtigt. Damit soll mehr Fairness geschaffen und der Prüfungsdruck gesenkt werden.

Die Regierung des Kantons St.Gallen hat das vom Bildungsrat beschlossene Aufnahmereglement genehmigt. Wer künftig die gymnasiale Maturität anstrebt, wird nicht mehr ausschliesslich an zwei Prüfungstagen gemessen. Neu zählen auch die Oberstufen-Noten mit.

Bislang entschied in erster Linie die Aufnahmeprüfung, bestehend aus schriftlichen und teilweise mündlichen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch. Schulnoten flossen nur in Ausnahmefällen ein.

Ab 2026 werden nun die Noten der Oberstufe in den Bereichen Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen (Durchschnitt aus Französisch und Englisch) sowie Natur, Mensch, Gesellschaft (Durchschnitt aus Natur und Technik sowie Räume, Zeiten, Gesellschaften) als Vornoten berücksichtigt.

Aufnahmebedingungen und Ausgleichsmöglichkeiten

Wer in diesen vier Vornotenbereichen sowie in der Aufnahmeprüfung eine Notensumme von mindestens 34 erreicht, erfüllt die Bedingungen für den Eintritt ins Gymnasium. Hervorragende Vornoten können eine weniger erfolgreiche Prüfung ausgleichen – oder umgekehrt.

Die statistische Auswertung der Aufnahmeprüfung 2025 nach den neuen Regeln zeigt klar: Vor allem Schüler mit einem Notenschnitt von 5 in der Oberstufe erreichen die geforderte Notensumme von 34 zuverlässig.

Mehr Fairness und weniger Prüfungsdruck

Das neue System macht die Aufnahme fairer, ganzheitlicher und weniger abhängig von der Tagesform bei der Prüfung. Die schriftlichen Prüfungen bleiben bestehen, der mündliche Teil entfällt. In Deutsch ersetzt eine kürzere, praxisnähere Textproduktion den klassischen 90-Minuten-Aufsatz.

Ebenfalls abgeschafft wird die sogenannte Bandbreite: Empfehlungen der abgebenden Schule und Prüfungskonferenzen entfallen. Neu entscheiden ausschliesslich die Noten. Nur bei sehr knappen Ergebnissen kann die Schulleitung der Mittelschule besondere Umstände berücksichtigen.

Weitere Informationen

Das vollständige Aufnahmereglement der Mittelschulen ist unter folgendem Link abrufbar:
Aufnahmereglement der Mittelschule

pd/ako