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Leserbrief
Rebstein
12.09.2025

«Kita-Ausbau braucht Fakten statt Annahmen»

Bild: zVg
Unser Leser Bruno Ritter aus Rebstein kritisiert, dass die Kita-Vorlage ohne fundierte Zahlen, ohne klare Bedarfsabklärungen und ohne realistischen Zeitplan vors Volk kommt. Wer von den Bürgern eine verantwortbare Entscheidung verlangt, muss zuerst Transparenz schaffen – doch genau das fehlt bis heute.

Seit der Bürgerversammlung 2023, in der die Konzeptarbeit beschlossen und Budgetmittel dafür bewilligt wurden, liegt von der Gemeindebehörde weder für 2023 noch für 2025 eine aktive Bearbeitung oder Stellungnahme vor. Damit fehlt den Stimmbürgern bis heute jede Grundlage für eine seriöse Entscheidung.

Es gibt keine belastbare Kostenkalkulation, keine nachvollziehbaren Annahmen und keine Sensitivanalysen zu den zentralen Fragen: Kosten pro Platz, Personalaufwand, Betrieb, Gebäude oder Instandhaltung. Auch bei den möglichen Standorten herrscht Unklarheit: Erreichbarkeit, Barrierefreiheit, Zeitplan und eine Kosten-Nutzen-Bewertung wurden nicht offengelegt.

Unklare Bedarfs- und Auslastungsprognosen

Ebenfalls fehlen klare Kennzahlen zu Kapazitäten, Auslastung und Kosten pro Kind. Qualitätsindikatoren, die für Eltern wie auch für das Vertrauen in eine solche Institution entscheidend wären, wurden nicht definiert. Ohne diese Grundlagen können weder der tatsächliche Bedarf noch die Qualität seriös beurteilt werden.

Forderungen an die Gemeindebehörden

Vor einer Abstimmung am 28. September 2025 erwarte ich:

  • Eine Vorlage mit allen geprüften Standorten, einem realistischen Zeitplan und einer vollständigen Kostenkalkulation für die ersten fünf Jahre
  • Nachvollziehbare Annahmen, Sensitivanalysen und eine transparente Gebührenstruktur
  • Detaillierte Bedarfs- und Auslastungsprognosen sowie die Prüfung alternativer Konzepte mit Kosten-Nutzen-Vergleich
  • Klare Kennzahlen und Qualitätsindikatoren, verbunden mit regelmässigen Berichten und voller Transparenz gegenüber den Bürgern.

Konkrete Fragen an die Behörden

  • Welche realistischen Kostenmodelle, Standorte sowie Bedarfs- und Auslastungsszenarien für die Jahre 1–5 liegen vor, und auf welchen Annahmen basieren diese?
  • Welche Optionen zur Kosteneffizienz und Qualitätssicherung – etwa Kooperationen, externe Partner, hybride Modelle, Personalschlüssel, Fortbildungen und Betreuungsqualität – wurden geprüft?

Schlussfolgerung

Ohne fundierte Zahlen, geprüfte Optionen und einen realistischen Zeitplan ist keine verantwortbare Entscheidung möglich. Die Vorlage bedeutet für die Steuerzahlenden Mehrkosten von zwei bis vier Steuerprozenten – und das ohne ein belastbares Konzept.

Darum sage ich am 28. September klar: Nein zur Kita-Vorlage in Rebstein.

Bruno Ritter, 9445 Rebstein

 

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Redaktion rheintal24

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