In der Aula der Oberstufe Mittelrheintal hat Claude Stadler, Präsident von Schule und Wirtschaft Rheintal, die Anwesenden begrüsst. Zu Beginn hat er auf den Berufs- und Ausbildungsevent Rheintal im vergangenen Jahr zurückgeblickt, bevor er Neuigkeiten zum «BAeR 2025» preisgegeben hat.
Der im November stattfindende Event werde in diesem Jahr über 50 Ausbildungsbetriebe und Berufe bieten, welche die Jugendlichen entdecken können. Neu erhalten die Eltern am Donnerstagabend, 20. November, die Möglichkeit, die Berufs- und Ausbildungsoptionen gemeinsam mit ihren Jugendlichen zu erkunden. Dabei hat Stadler die wichtige Rolle der Eltern bei der Berufs- und Ausbildungswahl betont.
Jugendliche verstehen lernen
Das interaktive Impulsreferat der Berufsbildungsexpertin Vera Class hat sich primär an Schulleitungen, Lehrer, Ausbildungsbetriebe und Berufsbilder gerichtet.
«Sowohl Freiraum als auch Grenzen – Jugendliche in der heutigen Zeit begleiten» hat der Titel des Referates gelautet. Und Class weiss, wovon sie redet: Bereits seit 30 Jahren ist sie in der Berufsbildung tätig, wodurch sie viel Erfahrung mit Jugendlichen hat. Was besonders wichtig sei, um Jugendliche zu begleiten und zu führen, sei Einfühlungsvermögen.
«Man muss sich in die Lehrlinge hineinversetzen, die haben noch 50 Jahre zu arbeiten», hat sie mit einem Schmunzeln erklärt. Um sich mit einer humorvollen Übung in Teenager hineinzuversetzen, musste das erwachsene Publikum Jugendwörter und Chatabkürzungen erraten.
Regeln vs. Chaos
«Man muss es wirklich wollen, Jugendliche zu führen», hat Class hervorgehoben, da es herausfordernd sein könne. Es müsse nämlich eine gute Balance zwischen klaren Regeln und «Chaos-Toleranz» gefunden werden.
Hierbei stehe der Respekt als zentraler Wert im Fokus: «Den Menschen in seiner unantastbaren Würde zu sehen, sollte auch im Umgang mit Jugendlichen der Grundsatz sein.» Sie hat ausserdem überzeugend hinzugefügt, dass es das Ziel sei, Lehrlinge so auszubilden, dass sie «mal eine bessere Fachkraft werden als man selbst».