Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern der Ortsgemeinde Au wurde ein «Gutachten und Anträge für die ausserordentliche Bürgerversammlung vom 10. September 2025» über Grundstückgeschäfte zugestellt. Anträge und Abstimmungsfragen sind abzulehnen.
Geschichte, Landerwerbe und Veräusserungen der Ortsgemeinde Au
Die Ortsgemeinde Au konnte im Gebiet der «Rosenbergsau» im Oktober 1953 von der Ortsgemeinde Schmitter insgesamt 108'627 m² Land erwerben.
Auf einem Grossteil dieser Flächen produziert heute unter anderem die SFS Group Schweiz AG ihre weltbekannten Produkte und ist ein ausserordentlich wichtiger Arbeitgeber.
Dank einer weitsichtigen Bodenpolitik des Ortsverwaltungsrates Au konnte ein solches Fundament für das Entstehen und die Weiterentwicklung verschiedener Firmen gelegt werden.
Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs wurde im Rheintal der Umweltschutz vermehrt zum Thema.
Um Kehrichtverbrennung und Abwasserreinigung sicherzustellen, wurden Zweckverbände gegründet und Grundstücke für die Erstellung der Entsorgungsanlagen gesucht.
In der «Rosenbergsau» wurde man fündig: Die Ortsgemeinde Au verkaufte 1962 dem «Zweckverband Kehrichtverbrennung» eine grosszügige Fläche von 14'718 m². Zur Erstellung einer Abwasserreinigungsanlage wurden dem entsprechenden Zweckverband per Ende 1966 20'010 m² Boden veräussert.
Jetzt soll die Ortsgemeinde Au neuerdings maximal 8000 m² für ein regionales Feuerwehrdepot zur Verfügung stellen.
Wieso ein neues Feuerwehrdepot in der Rosenbergsau?
Ein Ausbau des Feuerwehrdepots am aktuellen Standort soll aus «platz- und raumplanerischen Gründen nicht möglich» sein.
Der Depotneubau benötigt maximal 8000 m² Boden. Die Argumentation «nicht möglich aus Platzgründen» ist schlicht nicht wahr: Nach Abtrennung von rund 3500 m² Boden ab Grundstück Nr. 604 und Vereinigung mit Grundstück Nr. 605 stehen die benötigten 8000 m² Fläche zur Verfügung.
Am bisherigen Standort ist festzuhalten. Die Ortsgemeinde Au kann mit dem erwähnten Verkauf von 3500 m² ab Grundstück Nr. 604 einen wertvollen Beitrag zum Neubau eines regionalen Feuerwehrdepots leisten.
Im Bedarfsfall stehen der Ortsgemeinde Au für die Realisierung einer Baute oder für Realersatz auf dem Restgrundstück Nr. 604 noch immer über 2500 m² Boden zur Verfügung! Das mit Altlasten behaftete Grundstück Nr. 605 mit abbruchreifem Feuerwehrdepot kann im Eigentum der Politischen Gemeinde Au bleiben.
Der «raumplanerische Grund» sticht ebenso wenig: Auf der linken Strassenseite südwärts sind seit vielen Jahren Auto- und ein Baugewerbe, eine Tankstelle samt einem stark frequentierten Shop, ein Kino mit Restaurationsbetrieb und auch noch eine Bank angesiedelt. Es ist nicht bekannt, dass jemals Immissionsklagen aus Wohngebieten gegen einen dieser Betriebe eingegangen wären.
Weg des geringsten Widerstands gewählt
Es scheint, dass der gute Wille für die Prüfung eines Neubaus am alten Standort fehlt und der Weg des geringsten Widerstands gewählt wurde.
Der Standort des heutigen Feuerwehrdepots ist bei genauer Betrachtung nämlich ideal: zentral gelegen, gut an die Autobahn angebunden und via Unterführung bei der Stern Garage AG schnell über der Bahnlinie. Ebenso nördlich über die Oberfahrstrasse.
Die Frage muss erlaubt sein, ob auch in den anderen Gemeinden, welche dem neuen Zweckverband angehören, Standorte evaluiert worden sind («Viscoseareal», Grundstück «Windkraftanlage» SFS Group Schweiz AG zum Beispiel).
Letztlich würde durch die Abtrennung von 8000 m² Boden ab dem Grundstück Nr. 1790 ein weiteres Mal Boden zweckentfremdet. Das Grundstück Nr. 1790 in der «Rosenbergsau» ist dem Gewerbe oder der Industrie zur Verfügung zu halten: nachhaltig und rentabel (mittels Baurechtsverträgen)!
Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Generierung von Steuersubstrat für die Gemeinde Au müssen auf der letzten Landreserve in der «Rosenbergsau» absoluten Vorrang haben.
Wertvolle Arbeit der Feuerwehr wird nicht infrage gestellt
Mit der Ablehnung werden die wertvollen Aufgaben der Feuerwehr in keiner Art und Weise infrage gestellt. Es geht darum, die vorhandenen Landreserven der Ortsgemeinde Au ökonomisch, zweckgebunden und strategisch richtig einzusetzen und die Finanzen im Auge zu behalten. Es warten, geschätzte Mitbürger, noch andere Aufgaben!
Markus Hitz, 9442 Berneck