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Heerbrugg
09.05.2025
09.05.2025 12:04 Uhr

SSC Bigband im Madlen – ein Abend wie die Liebe selbst

Bild: Tatjana Neuner
Mal zart, mal laut, mal verspielt, mal tiefgründig: Die SSC Bigband feierte am Donnerstag, 8. Mai 2025, ihr Debüt im Kinotheater Madlen in Heerbrugg – mit einem Konzert, das die vielen Gesichter der Liebe zeigte. «A Time for Love» war das Motto des Abends.

Es war das erste Mal, dass die SSC Bigband auf der Bühne des Madlen auftrat – und doch wirkte alles wie auf sie zugeschnitten. Die intime Atmosphäre des Theaters, die perfekte Akustik und das begeisterte Publikum bildeten den idealen Rahmen für einen Abend, der sich musikalisch voll und ganz der Liebe widmete.

Schon vor dem ersten Ton war klar: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Die Bühne war sorgfältig arrangiert, das Licht stimmungsvoll gesetzt, die Erwartungen hoch. Dass das Publikum das gespürt hat, zeigte sich in der Aufmerksamkeit und Offenheit, mit der jeder Song empfangen wurde.

Liebe in all ihren Klangfarben

Mit dem Motto «A Time for Love» machte die SSC Bigband eines deutlich: Dies war kein klassisches Repertoirekonzert. Vielmehr wurde ein musikalisches Konzept umgesetzt – jedes Stück verkörperte eine andere Facette der Liebe. 

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Mal laut und lebendig, mal zurückhaltend und zart, mal voller Energie, mal in sich gekehrt. Wie eine Beziehung, in der man nie genau weiss, was als Nächstes kommt. Nur dass dieses musikalische Abenteuer mit einem Happy End endete.

Nach dem Einstieg mit «Cute» folgte mit «Shiny Stockings» ein energetischer Auftakt, bei dem die ausgewogene Dynamik zwischen tiefen und hohen Tönen besonders auffiel. Die Band schaffte es hier wie später immer wieder, selbst schnelle, komplexe Passagen klar und ausbalanciert darzustellen. Präzise Einsätze, durchdachte Klangverläufe und spürbare Freude am Musizieren machten jeden Titel zu einem kleinen Erlebnis.

Harmonie, Kontrast, Klang

Die instrumentale Stärke der SSC Bigband zeigte sich den ganzen Abend lang, da die Sektionen in perfektem Einklang spielten. Bei «Take the A Train» überzeugte die Band mit komplexen, rhythmisch dichten Passagen und mehreren Soli, die den Musikern Raum für Ausdruck und Eigenständigkeit liessen. Die Solisten traten nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzten sich, wie Teile eines Puzzles, das in sich aufgeht.

Ob swingend wie bei «Satin Doll», verspielt bei «The Way You Make Me Feel» oder weich und melancholisch bei «Stolen Moments» – die SSC Bigband schuf immer wieder neue Stimmungen und wusste diese über das gesamte Ensemble hinweg überzeugend umzusetzen.

Gesang als stimmungsvolle Ergänzung

Die beiden Sänger trugen entscheidend zur emotionalen Tiefe des Abends bei. Bei «Fly Me to the Moon» verlieh Manuel Gygax dem Klassiker mit seiner dunklen Stimme genau den Ausdruck, den das Publikum hören wollte – vertraut, aber frisch interpretiert.

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In «Quiet Night of Quiet Stars» ergab sich durch Uschi Palmisanos hellere Stimme mit starkem Vibrato ein spannender Kontrast, der nicht gegensätzlich, sondern komplementär wirkte. Besonders eindrücklich war das Zusammenspiel der beiden bei «Up Where We Belong», das nicht nur musikalisch harmonierte, sondern auch emotional im Saal Wirkung zeigte.

Einer der bewegendsten Momente des Abends war «Everybody Loves Somebody», bei dem Musik und Stimme in perfekter Balance standen – ruhig, berührend, ehrlich.

Nähe zum Publikum – auf und neben der Bühne

Bei «Sway» brachte Manuel Gygax das Thema Liebe wortwörtlich unter die Leute: Er verliess die Bühne, tanzte mit einer Zuschauerin und flirtete charmant mit weiteren Gästen – ein gelungener Showmoment, der viele Zuschauer zum Lächeln brachte.

Aber auch ohne Gesang: Die Band zeigte mit jeder Nummer, dass Musik weit mehr als nur schöne Töne sein kann – sie ist Kommunikation, Emotion und im besten Fall genau das, was an diesem Abend gelang: ein Dialog mit dem Publikum, ohne Worte.

Ein Abend, der im Ohr bleibt

Mit «Cheek to Cheek» als schwungvolle Zugabe wurde das Publikum in die Nacht entlassen – mit einem Lächeln im Gesicht und einem beschwingten Gefühl in den Füssen. Wie versprochen endete dieser musikalische Streifzug durch die Welt der Liebe nicht in einem dramatischen Abgang, sondern in einem freudigen Ausklang.

Tatjana Neuner