Am 31. Oktober 2024 wurde der Bevölkerung in Lienz das Variantenstudium vorgestellt, das mögliche Massnahmen zur Hochwasser- und Murgangsicherheit umfasst. Der Lienzer Bach gilt aufgrund seiner topografischen Lage und seines Einzugsgebiets als eines der bedrohlichsten Gewässer im Kanton St.Gallen. Rund 120 Interessierte informierten sich vor Ort über die vier geprüften Varianten.
Zu den Vorschlägen gehören:
- Eine Murgangausleitung im Gebiet Leui
- Ein Geschieberückhalt im Bereich Furnis
- Die Umlegung des Lienzer Bach in den Bofelbach
- Eine gemeinsame Umlegung des Lienzer Bach und Bofelbach in den Wald
Die beiden erstgenannten Varianten würden zusätzliche bauliche Anpassungen am Lienzer Bach im Dorfbereich erforderlich machen, um die Hochwassersicherheit langfristig zu gewährleisten. Jede Variante bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich und erfordert mehr Raum für den Gewässerlauf sowie für die drohende Murgangfracht.
Rückmeldungen der Bevölkerung
Nach der Präsentation wurden die Lienzer gebeten, ihre bevorzugte und am wenigsten gewünschte Variante zu benennen. Das Stimmungsbild ergab:
- Die Murgangausleitung im Gebiet Leui (0 Pro/17 Contra) und die Bachumlegung in den Bofelbach (0 Pro/3 Contra) stiessen auf wenig Zustimmung.
- Der Geschieberückhalt im Bereich Furnis erhielt ein gemischtes Feedback (22 Pro/15 Contra).
- Die Umlegung in den Wald fand die grösste Unterstützung (30 Pro/7 Contra).
Die Diskussion zeigte zudem, dass die Bevölkerung mehrheitlich eine rasche Umsetzung der Schutzmassnahmen befürwortet.
Nächste Schritte
Das Variantenstudium wird nun von Bund und Kanton geprüft, um festzustellen, welche der vorgeschlagenen Massnahmen bewilligungsfähig sind. Sollten mehrere Varianten infrage kommen, wird der Stadtrat eine Entscheidung treffen und ein Vorprojekt in Auftrag geben. Dieses wird erneut von Bund und Kanton geprüft, bevor die Bevölkerung im Mitwirkungsverfahren ihre Anliegen einbringen kann.
Nach der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wird ein Auflageprojekt erstellt, zu dem einspracheberechtigte Personen und Organisationen Rechtsmittel einlegen können. Eine Abstimmung über den Kredit für das Schutzprojekt könnte frühestens 2029 stattfinden.
Langfristige Sicherheit für Lienz
Mit diesen Massnahmen soll sichergestellt werden, dass ein Murgang wie jener von 1967 keine verheerenden Schäden mehr anrichtet. Die Stadt Altstätten arbeitet eng mit Bund und Kanton zusammen, um den Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur nachhaltig zu gewährleisten.