Im laufenden Jahr sind die Kosten im Pflegebereich und bei der Spitex stärker als erwartet gestiegen. Diese anhaltenden Kostensteigerungen im Gesundheitsbereich wirken sich auch auf den Voranschlag 2025 und die kommenden Jahre aus.
Trotz Kostendämpfungsmassnahmen und einem Sparprogramm befinden sich die Finanzen der Gemeinde Heiden aktuell nicht im Lot. Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, das strukturelle Defizit bis zum Ende der Legislatur 2027 zu beseitigen.
Im Sparprogramm hat der Gemeinderat bisher in folgenden drei Bereichen Entscheidungen getroffen:
- Im Immobilienbereich wird eine Strategie umgesetzt, die konsequent auf Liegenschaft und Grundstücke fokussiert, welche die Gemeinde zur Erfüllung der Aufgaben benötigt oder die für die Entwicklung der Gemeinde zentral sind. Für 2025 sieht der Gemeinderat den Verkauf von zwei Liegenschaften vor (alte Migros, Chäslädeli).
- Die Gemeinde überprüft gegenwärtig ihre Gebührentarife und wird – wo nötig und möglich – Anpassungen vornehmen.
- Die auslaufenden Leistungsvereinbarungen werden geprüft und – wo sinnvoll – neu ausgehandelt.
Die Arbeiten am Sparprogramm schreiten planmässig voran und werden ab 2025 eine gewisse Entlastung bringen; das strukturelle Defizit lässt sich damit allein jedoch nicht beseitigen. Deshalb soll in einem zweiten Schritt 2026 eine Steuererhöhung von maximal 0,3 Einheiten beantragt werden.
Aussichten
Neue Belastungen werden zum einen mit der Teilrevision des Pensionskassengesetzes auf die Gemeinde zukommen (zusätzliche Belastung von rund 0.25 Mio. Franken). Zum anderen hat der Kanton ein Entlastungsprogramm angekündigt, bei dem mit Verschiebungen von Lasten vom Kanton zu den Gemeinden zu rechnen ist; jede Massnahme in diesem Bereich erhöht den Druck auf die Gemeindefinanzen zusätzlich.
Investitionen
Für das Jahr 2025 wird mit Investitionen von 2,6 Millionen Franken gerechnet. In den Jahren 2026 bis 2028 stehen zusätzliche Investitionen von insgesamt rund 14 Millionen Franken an. Wesentliche Vorhaben sind die Sanierung der Turnhalle Gerbe und der neue Bahn- und Bushof.
Die Investitionen werden auch die Abschreibungen erheblich ansteigen lassen (plus 0,35 Millionen Franken). Die Investitionsprojekte werden auch die Zinsbelastung erhöhen und den finanziellen Handlungsspielraum der Gemeinde weiter einschränken.