Kuno Jocham war ein Präsident, wie ihn sich ein Verein nicht besser wünschen kann. Er führte am Freitagabend zum letzten Mal durch eine HV des FC Widnau. Und stellte diese unter das Motto «Zämawachsa - a läbe lang». Vor acht Jahren hatte er das Amt übernommen und den FC Widnau aus den Niederungen der 2. Liga regional wieder in die Interregional geführt. Hat mit seinem schlagkräftigen Team zahlreiche Grossereignisse auf der Aegeten veranstaltet. Perfekt organisiert und durchgeführt. Man denke nur an das 105. kantonale Schwingfest vom Mai 2019 zurück, von dem man in Schwingerkreisen noch heute voll des Lobes ist.
Blau-Weiss hat einen neuen Präsidenten


Denkwürdige Cupspiele
Und da sind natürlich die denkwürdigen Cupspiele unter seiner Ägide. Als Bellinzona, die Grasshoppers Zürich und - als Höhepunkt - der FC St.Gallen in Widnau gastierten. Mit Zuschauerzahlen von bis zu 6´350 begeisterten Fans, die in dem temporär zu einem Kleinstadion umfunktionierten Widnauer Sportplatz ihre blau-weisse Lieblinge feierten. Die sich noch dazu jedesmal bravourös aus der Affäre gezogen haben.

Doch auch an den internen Vereinsstrukturen wurde von Kuno Jocham stets gefeilt. Wurde stets verbessert. Und eine schlagkräftige, auf professionellem Niveau arbeitende Organisation auf Ehrenamtsbasis geschaffen. Ein Team, das seinem Leader folgte. Einer der wesentlichen Gründe, warum die Blau-Weissen seit vielen Jahren die Nummer Eins im Rheintaler Fussball sind. Der scheidende Präsident hat auch den Frauenfussball gefördert. Sichtbarer Ausdruck dessen ist die jüngst erfolgte Integration des FFC Widnau in den FC Widnau selbst, wie der bisherige FFC-Präsident Markus Heule in seiner Wortmeldung hervorgehoben hat.


Fussballer mit Beeinträchtigung
Ein weiterer Meilenstein und ein Ausdruck von Jochams starker sozialer Gesinnung war die vorbildliche Zusammenarbeit mit PluSport Rheintal. Gemeinsam wurde ein eigenes Team für begeisterte Fussballer mit Beeinträchtigung geschaffen. Ein Schritt, der weit in die ganze Schweiz hinein Aufmerksamkeit erregte. Und der entsprechende von Herzen kommende Dankesworte von Simone Michelig, der Präsidentin von PluSport Rheintal, und von Thomas Dietsche, dem beim FC Widnau für diese Sparte Zuständigen, nach sich zog.

Ja, Kuno Jocham hat es als Präsident und als Mensch verstanden, seine Mitstreiter immer wieder zu motivieren, nicht stillzustehen, sondern zum Wohle des Vereins stets vorwärts zu marschieren. Hat Inputs gegeben, Sponsoren akquiriert und es geschafft, dass von der Gemeinde noch dieses Jahr auf dem Hauptplatz die lange ersehnete LED-Lichtanlage und auf dem Trainingsplatz ein neuer Kunstrasen installiert werden.
Ehrenpräsident auf Lebenszeit
Kein Wunder, dass dieser Präsident von den 173 anwesenden Vereinsmitgliedern mit Standing Ovations verabschiedet wurde. Und mit der sofortigen einstimmigen Ernennung zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit. Sichtlich gerührt nahm Kuno Jocham diese Ehrung an. Zu seinem Nachfolger wurde der 32-jährige Remo Heller gewählt, der bisher als Vizepräsident geamtet hatte. Und zu dessen Nachfolgerin als Vizepräsidenten Corinne Britschgi.

Nachfolger für den als Chef der Senioren- und Veteranensparte zurückgetretenen Jürg Fehr werden Ramon Wehrli und Fabian Burkhard. Für den nach vielen Jahren als Beisitzer aus dem Vorstand scheidenden Urs Spirig wurde Julja Poljansek, die diese Funktion bisher beim FFC Widnau innehatte, gewählt. Der restliche Vorstand wurde per Akklamation in globo in seiner Funktion bestätigt.
Ehrenmitglieder und Statutenänderung
Was sonst noch auf dieser denkwürdigen Hauptversammlung geschah? Der langjährige Frauenchef Markus Heule wurde zum Freimitglied, und das langjährige Mitglied und aktuelle Platzsprecher Marcel Köppel sowie Barchef und «Mädchen für alles» Ralph Walt zu Ehrenmitgliedern ernannt. Und mit einer umfangreichen und einstimmigen Statutenänderung der FFC Widnau endgültig in den FC Widnau aufgenommen.