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Region Rheintal
14.06.2024
14.06.2024 14:48 Uhr

Wertschätzung für Mitarbeiter als zentrales Element

v.l. Andreas Gross, Isabel Schorer, Marc Stadler, Sabina Saggioro, Michaela Hanesch,  Stephanie Bartels  und Amadeo Disasi
v.l. Andreas Gross, Isabel Schorer, Marc Stadler, Sabina Saggioro, Michaela Hanesch, Stephanie Bartels und Amadeo Disasi Bild: Gerhard Huber
Am Donnerstagabend fand in den Räumlichkeiten der Neovac in Oberriet eine vom Verein St.Galler Rheintal und dem AGV Rheintal gemeinsam gestaltete Infoveranstaltung zum Thema «Employer Branding» statt.

Die Anstrengungen, Fachkräfte und Talente zu gewinnen, sind eine Herausforderung, die viele Unternehmen und Führungskräfte beschäftigen. Gerade in den aktuellen Zeiten des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels ist es enorm wichtig, auf dem Arbeitsmarkt als Arbeitgeber attraktiv zu erscheinen. Welche Massnahmen dabei zielführend sind, versuchten die beiden Employer Branding Spezialisten Andreas Gross und Amadeo Disasi am Donnerstagabend bei einer Informationsveranstaltung zu klären.

Unternehmensstrategische Massnahme

Zunächst eine Begriffsklärung: Unter «Employer Branding», zu deutsch «Arbeitgebermarkenbildung» wird eine unternehmensstrategische Massnahme verstanden, bei der Konzepte aus dem Marketing – insbesondere der Markenbildung – angewandt werden, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben.

Sabina Saggioro, Geschäftsleiterin des Vereins St.Galler Rheintal, begrüsste die Besucher Bild: Gerhard Huber
Andreas Gross, Topic Lead Employer Branding von Farner Bild: Gerhard Huber

Was sind dabei die zielführenden Massnahmen? Sabina Saggioro als Geschäftsleiterin des einladenden Vereins St.Galler Rheintal wies in ihrer Begrüssung darauf hin, dass der Verein eigentlich «Employer Branding» im übergeordneten Sinn betreibe, indem der die Attraktivität der Region nach aussen deutlich mache. Was «Rhinflluencerin» Michaela Hanisch nur bestätigen konnte. Ihr Umzug von Deutschland ins Rheintal zu ihrem neuen Arbeitgeber Jansen sei die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen.

Arbeitgeber-Attraktivität steigern

EB-Spezialist Amadeo Disasi erläuterte das Ziel der Bemühungen: «Futurework besteht darin, mit dem richtigen Mindset die Arbeitgeber-Attraktivität zu steigern». Für ihn sei klar, der Fokus dieser Massnahmen soll vorallem auch nach innen gerichtet werden. Freilich ohne den «Lärm» auf Social Media zu vernachlässigen. Die Mitarbeiter müssten aber bei der Transformation zur Arbeitswelt 4.0 miteinbezogen werden. Doch was verleiht einem Arbeitgeber «Attraktivität»? Die Erfolgsfaktoren seien Gewinnung, Entwicklung und Bindung der Generation Z. «So gewinnt und hält man Talente!».

Aufmerksame Zuhörer widmeten sich dem Thema Employer Branding Bild: Gerhard Huber

Disasi erläuterte einige Beispiele. Etwa ein neuer Führungsstil – «Coach» statt «Boss». Und ganz einfach «Wertschätzung, Wertschätzung, Wertschätzung». Dazu eine transparente Kommunikation mit den Arbeitnehmern und beispielsweise die Durchführung von Generationenworkshops.

Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt

Andreas Gross, früher einmal EB-Beauftragter bei der Mobiliar-Versicherung, betonte: «Es braucht aktuell unbedingt Employer Branding. Denn der Fachkräftemangel und das Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt zwischen Nachfrage und Angebot sind gross.» Wichtig sei es, dass sich der Arbeitgeber die «Kandidatenbrille» aufsetze. «Wofür stehen Sie als Arbeitgeber? Weshalb macht es für ihre Mitarbeiter Sinn, jeden Morgen für das Unternehmen aufzustehen und sich zu engagieren?» Auf jeden Fall müsse ein Unternehmen nach aussen und nach innen einen einheitlichen EB-Auftritt vorweisen können.

Die Diskussionsrunde befasste sich mit Beispielen aus der Praxis Bild: Gerhard Huber

Beim anschliessenden Podiumsgespräch, an dem neben den beiden Vortragenden unter der Diskussionsleitung von Isabel Schorer auch die Stellensuchende Stephanie Bartels und Marc Stadler vom gastgebenden Unternehmen Neovac teilnahmen, wurden dann weitere Aspekte des Employer Branding besprochen. «Wir empfinden uns als authentisches, zukunftsorientiertes, smart und auf den Kundennutzen fokussiertes und professionell agierendes Familienunternehmen», so Marc Stadler.

Einbeziehung der Mitarbeiter

In einem waren sich die Teilnehmer an dieser Diskussionsrunde einig. Die wichtigste aller Massnahmen im Rahmen von Employer Branding ist die Einbeziehung der Mitarbeiter. Diese These wurde dann beim anschliessenden Apéro noch intensiv von den rund siebzig Besuchern der Veranstaltung besprochen.

rheintal24/gmh