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Widnau
15.03.2024
15.03.2024 13:51 Uhr

Folklore mit einer starken Prise Jazz

Die Proponenten des Abends: vl. Christa Köppel, Valeriya Bernikova, Lyudmyla Fitsay, Sviatoslava Luchenko und Hans-Peter Enderli
Die Proponenten des Abends: vl. Christa Köppel, Valeriya Bernikova, Lyudmyla Fitsay, Sviatoslava Luchenko und Hans-Peter Enderli Bild: Ulrike Huber
Ein aussergewöhnliches Konzert fand Mittwochabend in Widnau als Benefizveranstaltung zugunsten der Rheintaler Direkthilfe für die Ukraine statt. Sviatoslava Luchenko und Valeriya Bernikova präsentierten Folklore, Schlager und Chansons.

Fremdartige Töne und doch ganz vertraut. So präsentierte sich die Musik der beiden ukrainischen Künstlerinnen Sviatoslava Luchenko und Valeriya Bernikova, die anlässlich eines Benefizkonzerts zu Gunsten der Rheintaler Direkthilfe für die Ukraine spielten traditionelle und moderne Stücke meist ukrainischen Ursprungs.

Das Benefiz-Konzert war gut besucht Bild: Ulrike Huber
Christa Köppel begrüsste im Namen des Soroptimist-Clubs St.Galler Rheintal alle Gäste Bild: Ulrike Huber

Verbesserung der Lebensbedingungen

Veranstaltet wurde dieses Konzert vom Club St.Galler Rheintal der Soroptimistinnen, der von Präsidentin Christa Köppel kurz vorgestellt wurde. «Das heutige Event wurde von Iryna Wetzel angeregt.» Und passe wunderbar zum Ziel von Soroptimist SI, regional und international für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen einzutreten.

Video: Ulrike Huber

Bild: Ulrike Huber

Die Besonderheit an diesem Konzert war die ungewöhnliche Besetzung mit den Instrumenten Bandura und Saxophon. Die bei uns weniger bekannte Bandura, auch «ukrainische Lautenzither» genannt, ist ein gezupftes Lauteninstrument aus der Ukraine, bei dem die Saiten in einer Ebene über den Hals und entsprechend einer Zither daneben über die Decke des Resonanzkörpers verlaufen und nicht verkürzt werden. Die gesamte Saitenanzahl beträgt bis zu 65 Stück. Die Bandura wird mit beiden Händen gespielt und vereinigt die Spielweise beider Zupfinstrumente. Und klingt manchmal sogar wie eine Harfe.

Sviatoslava Luchenko (re) und Valeriya Bernikova Bild: Ulrike Huber
Helena (Mitte) und Thomas Bolt Bild: Ulrike Huber

Musikalisch hochwertig und verjazzt

Die beiden Künstlerinnen verwöhnten das zahlreich erschienene Publikum überwiegend mit «leichter Kost». Aber immer musikalisch hochwertig und verjazzt. Und manchmal gab es dann auch den typisch slawischen Gesang. Traurig-schwülstig, aber stets mit fröhlichen Einsprenkseln und unterbrochen durch technisch stupende Soli auf dem Saxophon.

Die Bandura - ein schwierig zu handhabendes Instrument Bild: uh

Video: Ulrike Huber

Das Zusammentreffen von Bandura und Saxophon bescherte den Zuhörenden ruhig-melodiöse Stücke mit spannender, wunderbarer Zwiesprache dieser beiden so unterschiedlichen Instrumente in grosser Harmonie. Da es für diese Besetzung keine originäre Musikliteratur gibt, haben Sviatoslava Luchenko und Valeriya Bernikova sämtliche gespielten Stücke neu arrangiert.

Bild: Ulrike Huber
Saxophonistin Valeriya Bernikova Bild: Ulrike Huber

Über 16´000 Volkslieder

«Die Ukraine ist das reichste Land der Welt», erzählte Sviatoslava Luchenko  zwischen den Stücken, «denn wir haben über 16´000 Volkslieder». Von denen natürlich einige Eingang in das Programm fanden. Ein Programm, das aber auch einige besondere Zuckerl aufwies. So einen ukrainischen Tango, wunderbar einfühlsam und direkt auf die Herzen der Konzertbesucher zielend.

 

Hans-Peter Enderli mit Gattin Lyudmyla Fitsay (links) Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Oder das in der Fassung des Dave Brubeck Quartetts berühmt gewordene «Take Five», eine Perle der Jazzliteratur, von Valeriya Bernikova grossartig auf ihrem Saxophon interpretiert. Aber auch beim Edith-Piaf-Chanson «La vie en rose» wurden den Gehörgängen geschmeichelt. Ein wunderbarer Konzertabend!

Hans-Peter Enderli berichtete über die Aktivitäten der Rheintaler Direkthilfe für die Ukraine Bild: Ulrike Huber
Die Künstlerinnen ernteten viel Applaus Bild: Ulrike Huber

Sechs Hilfstransporte für Transkarpatien

Hans-Peter Enderli bedankte sich im Namen der Rheintaler Direkthilfe für die Ukraine für die wunderbare Idee und die Umsetzung dieses Benefizkonzerts. «Unser Verein, unsere Direkthilfe steht für die Solidarität. Wir sind gleich mit dem Kriegsbeginn gestartet, als die Herkunftsregion meiner Frau in Transkarpatien von Binnenflüchtlingen überrannt wurde.»

Iryna Wetzel war die Initiantin des Konzerts Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Inzwischen konnten bereits sechs Hilfstransporte auf den Weg in das geplagte Land geschickt werden. «Mit Lebensmitteln, Kleidungsstücken und Hygieneartikeln. Dazu kommen noch finanzielle Wohnbeihilfen.»

Rheintaler Direkthilfe-Verein
für Kriegsopfer in Transkarpatien
Gerbergasse 5
9450 Altstätten

Spendenkonto:
Biene Bank CH68 0698 0605 1918 6455 1

 

 

rheintal24/gmh/uh
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