Gestern wurde im Kantonsrat beschlossen, dass die beiden derzeit dezentral organisierten Führungsstäbe im Rheintal neu zu einem zentral verwalteten Führungsstab zusammengefasst werden. Ein entsprechender Nachtrag wurde abgelehnt – und zwar deutlich: 89 Nein-Stimmen, 26-Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen zeichnen ein deutliches Bild.
Interessant ist: Die Rheintaler Nein-Stimmen kommen querbeet aus allen Parteien: Grüne, SP, FDP und der SVP – also von links und rechts. Namentlich: Meinrad Gschwend (Grüne), Karin Hasler (SP), Alexander Bartl (FDP), Remo Maurer (FDP), Thomas Eugster (SVP) und Walter Freund (SVP).
Demgegenüber stehen die Ja-Stimmen folgender Rheintalerinnen und Rheintaler: Ruedi Mattle (GLP), Peter Nüesch (FDP), Rolf Huber (FDP), Patrick Dürr (Die Mitte), Andreas Broger (Die Mitte), Michael Schöbi (Die Mitte), Sandro Hess (Die Mitte), Christian Willi (SVP), Peter Kuster (SVP), Carmen Bruss (SVP) und Markus Wüst (SVP)
Bewährtes System
Der Widnauer Patrick Dürr (Die Mitte), titulierte in seinem Leserbrief: «Sicherheit der Rheintaler Bevölkerung ist gefährdet». Grund hierfür: Eine (damals) anstehende Abstimmung rund um den Nachtrag des Bevölkerungsschutzgesetzes. In seinem Leserbrief erläuterte Dürr, warum eine Ablehnung hiervon verheerende Auswirkungen auf die Rheintaler hätte. Ist jetzt also die Rheintaler Bevölkerung in Gefahr? Rheintal24 fragte nach.
«Der Punkt ist durch», eröffnet Dürr das Gespräch. «Es braucht eine Neuorganisation. Die Frage ist, ob die Personen noch mitarbeiten.» Das Rheintal hat mit Abstand am meisten Naturereignisse in der Region. Daher sei es sinnvoll gewesen, dass man mehrere Führungsstäbe hatte. Quasi einen für beide Teile des Rheintals. So war immer schnell jemand vor Ort und war ausserdem auch ortskundig. «Dieses System hat sich bewährt. Es macht Sinn, das grosse Gebiet mit zwei Führungsstäben abzudecken.»