Nicht rappelvoll, aber dennoch gut gefüllt ist die Mehrzweckhalle Kriessern an diesem Samstagabend. Das Partyduo Bengel von ennet der Grenze heizt den Besuchern des Kriessner Maskenballs mit eingängigen Melodien ein. Von «Marmor, Stein und Eisen bricht» über das «Fliegerlied» bis zu Tina Turners «Simply the best».
Ein wahres Dorffest

Für stimmungsvolle Unterhaltung sorgten auch verschiedene Guggen aus der Region. Die Trompeten, Posaunen und Pauken liessen die Halle vibrieren.

Zwischen den musikalischen Höhenflügen war auch Zeit für einige Darbietungen auf der Bühne. Besonders herausgeputzt hatten sich die «Kühe» des Dorfes. Auf dem Laufsteg präsentierten sie sich dem Publikum, während ihre «Bauern» stolz über ihre besonderen Eigenschaften Auskunft gaben.

Kreative Ideen zur Ortsplanung
Ein wenig satirisch wurde dann die nächste Gruppe, die sich «Vollpfosten» nannte. In Kriessern herrscht nämlich seit längerer Zeit eine rege Diskussion über die Sanierung der Auenstrasse. Im Zentrum steht dabei die Debatte über die Positionierung der Verkehrspoller. Die Fasnächtler hatten dazu eine kreative Lösung.
Die Poller sollen nicht etwa am Rande der Strasse platziert werden, sondern in die Mitte der Strasse. «Autofahrer können so Slalom fahren», hiess es. Die Idee wurde in der Halle begeistert aufgenommen und nach einem kurzen Test mit einem Bobby Car versprachen die «Vollpfosten», das Konzept an die Verantwortlichen der Gemeinde Oberriet weiterzuleiten.

Etwas enttäuscht dürfte die Gruppe dann jedoch gewesen sein, als kurz vor Mitternacht ausgezeichnet die Gruppen mit den besten Masken ausgezeichnet wurden. Die Poller zogen gegen die Kühe von der Viehschau den Kürzeren. Platz drei ging an die «Gstalten vom Kriessner Wäldli». In der Kategorie «Einzel/Duo» durften die Strichmännchen jubeln. Sie triumphierten vor dem Hippiegschpänschtli und den Mexikanern.
Grosse Ehre für ein Kriessner Original
Kurz vor 22 Uhr stand der Höhepunkt des Abends auf dem Programm: Die Bühne wurde von etwa 15 «Löwen» eingenommen, die das Partyvolk zum Linedance aufforderten. Dann widmeten sie sich ihrer eigentlichen Mission – der Kürung des 22. Kriessner Oberleus.
Dieses Jahr wurde diese Ehre Mario Hutter, genannt «Gügg», zuteil. Er ist ein vielbeschäftigtes und beliebtes Mitglied des Dorfes am Rhein. Der begeisterte Töfffahrer engagiert sich in diversen Vereinen. Neben dem Töffclub auch beim KTV Kriessern, für den er schon einige Fasnachtswägen gebaut hat. Als Schauspieler stand er auch schon einige Male auf der Bühne.
Unter grossem Applaus wurde «Gügg» die Löwenmähne um den Kopf gelegt, ehe die Piraten, Hexen, Reiter, Kühe, Clowns und sogar einige Klimakleber weiterfeierten – noch bis über die Geisterstunde hinaus.