Das Heerbrugger Festzelt am Schmidheiny-Platz war gut gefüllt, als am Samstagnachmittag die Ausstellung «100 Jahre Stiftung Marktplatz Heerbrugg» eröffnet wurde. Eine imposante Ausstellung grossformatiger Photografien aus der Geschichte von Heerbrugg. Jenes Dorfes, das keine eigene Gemeinde ist, sondern sich auf die politischen Gemeinden Au, Widnau und Balgach verteilt.
«Ich bin von den alten Fotos fasziniert»
Wechselvolle Heerbrugger Geschichte
Zur Ausstellungseröffnung, Begrüssung und Orientierung der vielen Interessenten referierte der Präsident der Stiftung Christian Herzig über die wechselvolle Geschichte von Heerbrugg. Die Stiftung selbst wurde von Ernst und Jakob Schmidheiny vor genau einhundert Jahren gegründet und am 28.12.1923 erstmals ins Handelsregister eingetragen.
Das in die Stiftung ursprünglich eingebrachte grosse und unbebaute Grundstück im Zentrum von Heerbrugg sollte nach dem Willen der Stifter für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Für Märkte, Kilbi und auch Viehschauen. Was dann auch so geschah. Doch weitsichtig wurde bereits damals festgelegt, dass auch ein Verkauf der Liegenschaft möglich sein sollte, «wenn infolge des Anwachsens der Gemeinde eine Verlegung angezeigt ist.»
Im Zentrum hat sich viel getan
Und tatsächlich hat sich ja im Heerbrugger Zentrum viel getan. Das Bank-Hochhaus, das Kaufhaus Manor und viele andere Gebäude bilden heute den beinahe schon «städtischen» Kern der Bebauung. Die Stiftung hat auch einen grossen Beitrag geleistet, dass ein Sportplatz für die Kantischule und die OMR eingerichtet werden konnte. Und noch heute unterstützt die Stiftung Marktplatz Heerbrugg Projekte, die im Interesse der Heerbrugger Bevölkerung gelegen sind, wie jüngst durch einen finanziellen Beitrag den Neubau des Sportzentrums Tägeren in Au.
«Um dieses Jubiläum zu feiern, wurde über Initiative von Carmen Egert dieses Heerbrüggler Fest organisiert», streute Christian Herzig seiner Mitstreiterin im Stiftungsrat Rosen, «seit vor einem Jahr erstmals die Idee aufgebracht wurde, dieses Jubiläum feierlich zu begehen, war sie die treibende Kraft.»
Alte Fotos und Ansichten
Auch der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin war bei dieser Feierstunde anwesend und zeigte sich sehr angetan von der präsentierten Ausstellung: «Ich bin immer wieder von diesen alten Fotos und Ansichten von Heerbrugg fasziniert.» Tatsächlich zeigt sich in diesen Bilder deutlich die Entwicklung des trotz Bahnhof und Industrie doch recht verschlafenen Gemeinwesens zum heutigen attraktiven Wohn-, Arbeits- und Einkaufszentrums.
Mit einem Vortrag von Martin Pozivil zum Thema «Was ist Heerbrugg eigentlich?» endete die Ausstellungseröffnung und die Musik übernahm im Festzelt das Kommando. Musik von Manuel Gygax und Organic Stuff brachten Feierlaune bis spät in den Abend hinein.