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Sport
08.10.2023

Entspannte Kraftanstrengungen mit den Pferden

Die Rheintaler Holzrücker bei ihrem Wettkampf in Kriessern, hier mit Patricia Schmid und der Norikerstute Mona
Die Rheintaler Holzrücker bei ihrem Wettkampf in Kriessern, hier mit Patricia Schmid und der Norikerstute Mona Bild: Ulrike Huber
Am Samstagnachmittag konnten die Zuschauer in Kriessern beim Stall Lüchinger wieder in die Welt der Holzrücker eintauchen. Und den stämmigen Arbeitspferden bei ihrer kraftvollen Tätigkeit zusehen.

Es sind stets gemütliche Anlässe, wenn die Holzrücker zusammenkommen. So auch am Samstag beim Stall Lüchinger in Kriessern, wo das Herbstturnier des Gespannfahrvereins Rheintal und der Rheintaler Holzrücker ausgetragen wurde. Wobei die Gespannfahrer ihre Wettbewerbe am Sonntag durchgeführt haben.

Holzrücker-Legende Andi Giger informierte als Speaker die Zuschauer Bild: Ulrike Huber

Ein betulicher Sport

Ja, Holzrücken ist ein betulicher Sport. Ein Sport, der ganz anders ist, als andere sportliche Wettbewerbe in unserer immer hektischer und spektakulärer werdenden Welt. Ein Sport, der den Zuschauern Entspannung und beinahe medidative Momente bietet. Gleichzeitig für jeden Tier- und Pferdefreund ein höchst attraktiver Sport, kann man doch die vierhufigen Athleten aus kürzester Distanz bewundern.

Der Event war sehr gut besucht Bild: Ulrike Huber

Für alle jene, die es noch nicht wissen. Beim Holzrücken, das auf die früher alltägliche Arbeit mit Pferden bei der Holzbringung im Wald zurückgeht, ist vom Pferd unter der Anleitung seines Führers ein Baumstamm durch und über verschiedene Hindernisse zu ziehen. Ohne dabei die Pylonen umzuwerfen, die die Hindernisse begrenzen. Und ohne dabei andere Fehler zu begehen.

Einer der Juroren Bild: Ulrike Huber
Andreas Trümpy mit Atego Bild: Ulrike Huber

Drei bis vier Jahre

«Die Ausbildung eines Holzrückerpferds dauert drei bis vier Jahre», erläuterte Speaker Andi Giger, selbst erfolgreicher und langjähriger Holzrücker, «denn das Ross wird nur mit der Stimme geführt.» Und tatsächlich schienen wahre Pferdeflüsterer am Werk zu sein, die ihre mächtigen Partner durch und über die Hindernisse führten.

Die Juroren gingen mit auf den Parcours und notierten jeden Fehler Bild: Ulrike Huber

Begleitet von den Juroren, die etwaige Fehler und Verstösse penibel festhielten. Bei den Pferden handelte es sich meist um Noriker oder Freiburger, aber auch Ardenner, Comtois oder Irish Cob waren unter den Startenden, die sich aus dem Rheintal, Vorarlberg und dem süddeutschen Raum rekrutierten.

Es kommen hauptsächlich Freiburger und Noriker zum Einsatz Bild: Ulrike Huber

Und wer unter den Teilnehmern jetzt nur Männer vermutet hätte, sieht sich getäuscht. Denn die Frauen haben begonnen, auch diesen Sport zu erobern. So zeigten zum Beispiel in der Kategorie «Newcomer» Patricia Schmid mit «Mona», Barbara Rüst mit «Sara» und Bianca Dackau mit «Palü» fehlerarme Runden auf dem schwierigen Parcours.

Barbara Rüst mit Sara Bild: Ulrike Huber

Video: Ulrike Huber

Den Rossen auf die Hufe schauen

Die Rheintaler Holzrücker hatten zur Durchführung der Veranstaltung rund zwanzig Helfer aufgeboten. Zusätzlich sorgte der Männerchor Kriessern für eine perfekt laufende Festwirtschaft. Damit die Zuschauer auch ordentlich verpflegt waren, wenn sie den Rossen auf die Hufe schauten.

rheintal24/gmh/uh
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