Am Samstagabend war das Diogenes nahezu ausverkauft. Und keiner der Konzertgäste, die zum Auftritt des Italo-Rock-Barden Mario Borrelli, seines musikalischen «Best Buddy» Saki Hatzigeorgiou samt ihrer Band gekommen waren, musste sein Erscheinen bereuen. Denn der Lüchinger Borrelli lieferte wieder einmal ein grandioses Konzert. Über zweieinhalb Stunden wunderbarer Italo-Sound, made im Rheintal.
Begeisternder Italo-Sound im Diogenes
Vor vielen hundert Leuten
«Eigentlich müsste Mario Borrellli immer vor vielen hundert Leuten spielen, wenn man seine Qualität hört», so Jazz-Fan Richard Véron, der auch unter den Besuchern war. «Das war ein Superkonzert, Mario nimmt einem einfach mit in seine musikalische Welt, auch wenn einem dieser Musikstil an und für sich nicht gefällt. Für mich ist er ein Lichtsänger, denn er verstreut auf Bühne pures Licht. Und ist einfach connected mit dem, was er tut.»
Wobei das Werk von Borrelli, jener von ihm kreierte und komponiert Italo-Rock-Pop, sehr gut in das wunderbare Ambiente des neuen Diogenestheaters passte. Das ja auch die besten technischen Möglichkeiten für super Sound bietet. Richard Véron: «Auch die Musiker der Band wurden von der Atmosphäre angesteckt und haben sich immer mehr gesteigert.»
Kern des Abendprogramms
Natürlich bildeten die Songs des letzten Borrelli-Albums «Specchiati» den Kern des Programms des Abends. Eine Sammlung von grossartigen Italo-Rock-Liedern. Stets von wundervollen Melodien getragen, von Saki Hatzigeorgious und Vasilis Kotarelas Gitarrenriffs vorwärtsgetrieben, und mit Pascal Huber (Keyboards) und Winnie Bucher am Bass von einer Band gespielt, die schon seit vielen Jahren mit Mario Borrelli zusammen auftritt und sich blind versteht. Neu in der Band bei diesem Auftritt war Schlagzeuger Tobias Spirig aus Diepoldsau, der seine Sache perfekt machte.
Zu diesen frischen Songs gesellten sich die Lieder von Borrellis früheren Alben, teilweise vom selben Produzenten stammend, der auch Eros Ramazotti produzierte. Nicht fehlen durfte natürlich sein diesjähriger Sommerhit «La verita si sente».
Entstaubt und remastered
Ein ursprünglich schon 1994 aufgenommener und damals gar nicht veröffentlichter Song, der von Borrelli aus der Mottenkiste geholt, entstaubt, mit modernster Technik remastered und mit einem geilen Video ins Netz gestellt wurde. Und bis heute sogar schon weit über 120´000 Mal heruntergeladen wurde. Rheintal24 hatte über den Überraschungshit, der auch auf der Playlist von Radio SRF 1 aufscheint, berichtet.
Eine weitere Überraschung bereitete Mario Borrelli seinem Publikum mit einer Hommage an den kürzlich verstorbenen Italo-Barden Toto Cutugno. Das gemeinsam mit Saki Hatzigeoriou vorgetragene «L`Italiano», das wohl bekannteste Lied Cutugnos, verzauberte die Besucher.
Vollblutsänger mit ausdrucksvoller Stimme
Wer Mario Borrelli nur aus seinem «zivilen» Leben als Autohändler kennt, würde ihm gar nicht zutrauen, dass er eine derartige – Verzeihung – «Rampensau» ist. Ein Vollblutsänger mit enorm ausdrucksvoller Stimme, der sich mühelos durch die schwierigsten Tonlagen jongliert. Ein Vollblutsänger, der sein Publikum begeistert und zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfeiern einlädt. Bleibt nur noch zu hoffen, dass es bald wieder Konzerte mit Borrelli und Band gibt.