Zuerst hörte man von Ferne die Anfeuerungsrufe, dann brandete eine Woge der Begeisterung wie eine La-Ola-Welle die beidseits der Zielgerade in der Marktgasse jubelnden Zuschauer entlang und kündete Seare Weldezghi an. Der Schweizer Spitzenläufer aus Zürich, letztes Jahr bereits Zweiter in Altstätten, kam mit über einer Minute Vorsprung nach den in der Hauptklasse Lang Männer zu bewältigenden 10,0 km ins Ziel. In der fabelhaften Zeit von 31 min 01 sec. Wobei Weldezghi, der in Eritrea aufgewachsen ist, die zehn Kilometer auch schon unter dreissig Minuten gerannt ist.
Wie Speedy Gonzalez rund ums Städtli
Grossartige Leistung
Eine grossartige Leistung für den 27-jährigen Dauerläufer. Zweiter wurde Jack Wood aus St.Gallen. Auf dem prächtigen fünften Rang landete Michael Ziegler aus Balgach. Stefan Schmauder aus Diepoldsau, Samuel Kolb aus Oberriet und Fabian Benz aus Berneck landeten hintereinander auf den Rängen sieben bis neun.
Der erstmals über die Distanz von zehn Kilometern führende Lauf der Eliteklasse war der Höhepunkt einer elektrisierenden Sportveranstaltung im Städtli. Und bot auch bei den Damen hervorragende Leistungen. In der Hauptklasse Lang Frauen gewann Andrea Meier aus Uster vor Biftu Feyssa Meskerm aus Sarmensdorf und Lisa Gubler aus Uster. Überhaupt wurde bereits den ganzen Nachmittag über grossartiger Laufsport geboten.
Ursprünglichste Bewegungsart
Laufsport, bei dem es ja darauf ankommt, möglichst viel Strecke in möglichst kurzer Zeit zu vernichten, ohne dabei einen Ball am Fuss oder am Hockeyschläger zu führen. Die ursprünglichste Bewegungsart des Menschen. Beinahe jeder kann laufen. Und damit seiner Gesundheit etwas Gutes tun.
Das Geheimnis der Beliebtheit des Städtlilaufs bei Athleten und Zuschauern ist wohl auch die Tatsache, dass es sich dabei nicht nur um einen Spitzensportevent, sondern auch um eine Breitensportveranstaltung im besten Sinn handelt. Denn die ersten eineinhalb Stunden waren wie jedes Jahr den Kids, Piccolos und Schülern vorbehalten, die anders als die Grösseren gratis mitmachen konnten, da Sponsoren die Startgelder übernommen hatten.
Nur ein Tempo für die Kleinsten
Und so gingen die jüngsten Teilnehmer, nämlich jene unter sechs Jahren als erste über die Strecke. Die für die kleinen Laufwunder natürlich nur gut 300 Meter betragen hat. Bereits vor dem Start herrschte grosse Nervosität. Und nach dem Startkommando gab es für die goldigen Kleinen nur ein Tempo: Vollgas. Wie Speedy Gonzalez oder der Road Runner flitzten die Kiddies mit rotierenden Beinen durch die Altstätter Gassen.
Etwas anders dann schon bei den Piccolos von sieben und acht Jahren, die die kleine Runde mit 1,1 km bewältigen mussten. So manche, die am Anfang zeigen wollten, dass sie die Schnellsten sind, waren dann noch recht froh, im Ziel nicht allzu abgeschlagen zu sein. Aber die wahren Helden waren ohnehin jene Kinder, die von Seitenstechen und Atemnot gequält, dennoch nicht aufgegeben haben.
Absolut professionell
Ja, den 2000 Zuschauern und über 1000 Sportlerinnen und Sportler wurde auch dieses Jahr ein denkwürdiges Sportfest geboten. Absolut professionell aufgezogen, vom Maskottchen Rhomberg-Bär, der den Kindern Grund zum Lachen bot, über die ausgezeichnete Lautsprecherinformation, der gebotenen Infrastruktur bis zu den in allen Startnummern – also auch für die Kleinsten – eingearbeiteten Chips, mit denen die Laufzeiten auf die Zehntelsekunde genau für jeden Einzelnen ermittelt werden konnten.
Und damit für jeden Einzelnen unter staedtlilauf.ch abrufbar sind.