FC Widnau gegen den KF Dardania. Im Vorfeld war ein spannendes Spiel zwischen zwei technisch versierten Teams zu erwarten gewesen. Ein Spiel auf besserem Interregional-Niveau. Geworden ist es eine müde Partie auf gutem Drittliganiveau. Beide Seiten schienen im Schlafmodus zu sein. Keine Emotionen, kein Aufbäumen, kein wirkliches Wollen.
Der Weckruf kam zu spät
Fehlpass an Fehlpass
Wobei Dardania mit viel Mut in die Partie ging und die erste Viertelstunde beherrschte. Bei Widnau häufte sich Fehlpass an Fehlpass und unnötiger Ballerverlust an Ballverlust. Bis plötzlich Noah Thönig mit dem Ball am Fuss in den St.Galler Strafraum sprintete. Und von hinten auf den Boden geholt wurde. Klarer Elfmeter. Dachten alle der über vierhundert Zuschauer. Nur der Schiedsrichter liess weiterspielen.
Als Widnau-Fan darf man gar nicht darüber nachdenken, wie dieser Fehlpfiff das Spiel beeinflusst hat. Auch wenn der Schiedsrichter spät in der zweiten Halbzeit offensichtlich eine Kompensationsentscheidung getroffen hat, als ein Dardanier von Iliya Ivic im eigenen Strafraum an der Schulter niedergerissen wurde und die Pfeife des Unparteiischen ebenfalls stumm blieb.
Fussball zum Abgewöhnen
Die erste Halbzeit bot eigentlich Fussball zum Abgewöhnen. Kennzeichnend für das Spiel der Widnauer die letzte Szene. Helmar Andrade, der einen sehr schwachen Tag eingezogen hatte, verlor vollkommen unnötig den Ball. Letztlich tauchte Dardanias Diego Cassani mutterseelenallein vor Widnaus Goalie Maximilian Lang auf, traf aber nur den rechte Pfosten. Ja, Glück muss man eben auch haben – jedenfalls aus blau-weisser Sicht.
Die zweite Spielhälfte war zwar ebenfalls keine spielerische Offenbarung, aber doch um einiges besser anzusehen als Hälfte eins. Jetzt kamen auch die Gastgeber zu Chancen. So wie Noah Thönig gut fünf Minuten nach Wiederbeginn, als er aus der Bedrängnis im Strafraum zum Schuss kam, dieser aber zu zentral ausfiel und leichte Beute von Dardanias Torhüter Pascal Albrecht wurde.
Aus allen Rohren geschossen
In der 70. Minute gelangten die Gäste aus einem Konter gefährlich in den Widnauer Strafraum. Und schossen mehrmals aus allen Rohren, wobei der letzte Wumms Daniel Lässer unabsichtlich an den ausgestreckten Arm traf. Klarer Elfmeter, aber zu Recht keine Karte. Mittelstürmer und Top-Scorer Diego Cassano liess sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte zur 1:0 Führung für Dardania.
Nur sieben Minuten später der Gegenschlag. Nach einer von Daniel Lässer wunderbar getretenen Ecke schraubte sich Kevin Egbon am höchsten und erzielte mit einem wuchtigen Kopfball den 1:1 Ausgleich. Ein Tor, wie ein Weckruf. Ein Ausgleich, bei dem es bleiben sollte. Obwohl die Widnauer in den letzten zehn Minuten endlich aufwachten und mehr Chancen kreierten, als in den gesamten achtzig Minuten zuvor.
Spätfolge des Cup-Spiels
Bereits am kommenden Mittwoch haben die Lüchinger-Schützlinge bereits die Gelegenheit die Scharte auszuwetzen und endlich den ersten Sieg der Saison einzufahren. Um 20 Uhr geht es auf der Rheinauen in Diepoldsau gegen den FC Thalwil, der aus zwei Spielen bisher keinen einzigen Punkt geholt hat. Warum Diepoldsau? Eine Spätfolge des Cup-Spiels gegen den FC St.Gallen und der Tatsache, dass Widnau auf dem Hauptplatz über keine Flutlicht-Anlage verfügt. Und der Nebenplatz ist durch den Tribünenbau noch so geschädigt, dass er nicht bespielbar ist.
Matchtelegramm 03.09.2023
2. Liga Interregional – Gruppe 4
FC Widnau – KF Dardania 1:1 (0:0)
Aegeten – 350 Zuschauer – SR David Portmann
Tore: 70. Cassani 0:1 (Penalty), 77. Egbon 1:1.
FC Widnau: Lang; Giorlando, Ivic, Liechti, de Almeida; D`Amico, Cabezas (83. Shala), Andrade (58. Barboza), Lässer; Egbon (90. Stiendl), Thönig.
KF Dardania: Albrecht; Berisha, Himaj, Casanova, Forgia; Sabit, Bequiraj, Djelassi (87. Alder), Egger (69. Preniqi); Cassani, Afkari (83. Rexhepi).
Gelbe Karten: 33. Liechti, 50.Lässer, 54. Ivic, 67. Djelassi (alle wegen Foulspiel).