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Fussball Regional
26.05.2023
26.05.2023 17:49 Uhr

Nach Vorstandsknall: Wie weiter auf der Rheinau?

Überdurchschnittliche Fluktuation im Vorstand des FC St.Margrethen
Überdurchschnittliche Fluktuation im Vorstand des FC St.Margrethen Bild: PD
Der FC St.Margrethen muss in der drittletzten Runde der Zweitliga-Meisterschaft ins St.Galler Oberland zum FC Mels. Sportlich wird der Absteiger auch in Mels keine Chance haben, was nach den aktuellen Querelen und dem weiteren Exodus im Vorstand wohl sowieso zweitrangig ist.

Die Heldsberger liefern weiter Schlagzeilen - allerdings primär neben dem Platz: Am Dienstagabend trat Dash Bektashi als Sportchef zurück. Und nur Stunden später gab die umstrittene Vizepräsidentin Majlinda Sulejmani ebenfalls ihre Demission bekannt . Damit sind von zehn Vorstandsmitgliedern, die an der Hauptversammlung im August 2022 gewählt wurden, gemäss Vereinswebseite nur noch drei dieser Exponenten im Amt.

Allerdings ist auch diese Zahl nicht abschliessend verifizierbar, da die Webseite des Vereins seit einem Jahr gar nicht mehr bewirtschaftet wird. Und auf der offiziellen Funktionärsseite des Ostschweizer Fusssballverbandes (OFV) sind nur Sulejmani und Britt eingetragen. 

So oder so - Präsident Fredi Britt muss dringend für personelle Verstärkungen sorgen. Die Vereinsstatuten des Vereins verlangen nämlich mindestens fünf Vorstandsmitglieder im Amt. 

Tritt Britt selber zurück?

Denkbar ist auch das Szenario, dass Britt selber hinschmeisst. Vor rund drei Wochen hat er seinen Rücktritt gegenüber seinen Vorstandskollegen angekündigt. Auf Nachfrage von rheintal24 teilte er dann allerdings mit, dass dies kein Thema sei. Er habe mit dieser Aussage lediglich seine Kollegen wachrütteln wollen. Und auf «rheintaler.ch» lässt er heute verlauten, dass es beim FC St.Margrethen weiterlaufe wie bisher. 

Majlinda Sulejmani und Fredi Britt: Beim Fussballclub mittlerweile getrennt, bei der Mitte-Ortspartei aber immer noch als Präsidentin respektive Vizepräsident engagiert. Bild: PD

Mels-Spiel irgendwie nebensächlich

Auch gegen die abstiegsgefährdeten Melser werden die Mannen von Cheftrainer Florian Scharrenbroich wieder versuchen, die Niederlage halbwegs in Grenzen zu halten. Trotz acht Niederlagen in Folge und insgesamt 69 Gegentoren in der Rückrunde ist die Mannschaft nach wie vor intakt, wie Recherchen von rheintal24 ergeben haben. 

Verstärkungen für neuen Anlauf in der 3. Liga

Der umtriebige Scharrenbroich hat als Cheftrainer auch einen Vertrag für kommende Saison. Gegenüber rheintal24 teilte er mit, dass er weiterhin zum Verein stehe und seine gesamte Energie einsetzen werde, um beim erneuten Neuaufbau des Clubs zu helfen. Der Deutsche will sein Team verständlicherweise unbedingt drittligatauglich machen. Eine weitere Saison mit lauter Kanterniederlagen will aber wohl auch er sich nicht antun. 

Um eine erneute Debakel-Saison zu verhindern, will der ehemalige Trainer des St.Galler Clubs FC Sarajewo einige Spieler aus Vorarlberg, die bereits mit dem Team trainieren, auf die Rheinau lotsen, allerdings sehr zum Missfallen des ehemaligen Führungsduos Sulejmani und Britt. Vor allem die Mitte-Politikerin, die im Herbst für den Nationalrat kandiert, wollte mit dem aktuellen Kader auch in die nächste Spielzeit steigen und von Neuverpflichtungen nichts wissen, wie gut unterrichtete Kreise berichten. Ob sich die diesbezüglich Haltung von Britt nach dem Abgang von Sulejmani geändert hat, ist unklar. 

Über die abenteuerlichen Hintergründe dazu sowie über weitere Details zum Intrigenstadl unter dem Heldsberg, wo es nach den jüngsten Entwicklungen wohl nur noch um persönliche Befindlichkeiten statt um den Verein geht, berichten wir in der nächsten Ausgabe von «Schottisch halbhoch».  

red/rheintal24