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Kanton
16.03.2023

Bürgerliche Allianz: FDP empfiehlt Friedli zur Wahl

SVP-Ständeratskandidatin Esther Friedli.
SVP-Ständeratskandidatin Esther Friedli. Bild: esther-friedli.ch
Obwohl FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher im ersten Wahlgang der Ersatzwahlen das zweitbeste Resultat erzielte, verzichtet die FDP des Kantons St.Gallen auf eine weitere Kandidatur. Die Parteileitung beantragt, eine Wahlempfehlung für Esther Friedli auszusprechen.

Eine grosse Mehrheit der St.Galler Bevölkerung sprach sich beim ersten Wahlgang der Ständeratsersatzwahlen am vergangenen Sonntag für eine der beiden bürgerlichen Kandidatinnen aus. FDP-Kandidatin und Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher erreichte dabei das zweitbeste Resultat und konnte über die Wählerstärke der eigenen Partei hinaus mobilisieren.

Bei nüchterner Betrachtung wäre demzufolge eine Stichwahl zwischen den beiden bürgerlichen Kandidatinnen die konsequente Folge für den zweiten Wahlgang gewesen, ist die FDP überzeugt.

«SP verkennt Realität»

Mit ihrer vorschnellen Kommunikation am Wahlsonntag habe die SP jedoch frühzeitig den Ständeratssitz an die SVP verschenkt, wie es in einer Medienmitteilung der FDP heisst. «Die SP verkennt damit die Realität und fördert die Polarisierung im Ständerat. Nur Susanne Vincenz-Stauffacher hätte eine realistische Chance gehabt, Esther Friedli im zweiten Wahlgang zu schlagen. Ob sich die SP effektiv Chancen ausrechnet oder auf dem Buckel der St.Galler Stimmbevölkerung Wahlkampf betreiben möchte, bleibt unklar.»

Bürgerliche Stimmaufteilung verhindern

Susanne Vincenz-Stauffacher kündigte den Rückzug ihrer Kandidatur bereits am Mittwochmorgen in einer persönlichen Erklärung an ihr Unterstützungskomitee, die Partei sowie die Medienschaffenden an. Da sie nach dem ersten Wahlgang mit deutlichem Abstand vor der Kandidatin der SP lag, tue sie das jedoch durchaus mit Wehmut. Nun gelte es zu verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen im zweiten Wahlgang aufteilen würden.

Wahlempfehlung für Ester Friedli

Auch für die Parteileitung der FDP des Kantons St.Gallen steht der bürgerliche Ständeratssitz-Gewinn im Zentrum. Die Parteileitung beschloss am Mittwochabend aus diesem Grund, im Rahmen einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung eine Wahlempfehlung für Esther Friedli zu beantragen.

Die Kandidatin der SVP stehe den Positionen der bürgerlich-liberalen FDP näher, als Barbara Gysi von der SP. Somit kündigt die FDP an, dass am 30. März wird die Parteibasis anlässlich eines Podiums mit beiden Kandidatinnen abschliessend entschieden werde, wen sie im zweiten Wahlgang unterstützen wird.

FDP ist bereit für Wahlen im Herbst

Die Freisinnigen blicken, trotz des Rückzugs im zweiten Wahlgang, auf einen erfolgreichen und engagierten Wahlkampf ihrer Kandidatin und Parteimitglieder zurück. «Susanne Vincenz-Stauffacher überzeugte mit ihrer Persönlichkeit, ihren politischen Positionen sowie ihrer pragmatischen und lösungsorientierten Art des Politisierens», lässt die Partei verlauten.

Ohne Unterstützung anderer Parteien konnte die FDP damit weit über ihre Wählerstärke mobilisieren. Entsprechend positiv gestalte sich der Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen im Herbst.

sir/pd/rheintal24
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