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Altstätten
15.03.2023
15.03.2023 10:00 Uhr

Gibt es bei Medikamenten und medizinischem Material Sparpotenzial?

Bild: srrws.ch
Letzte Woche wurden die Jahresergebnisse der St.Galler Spitäler veröffentlicht. Mitte-Kantonsrat Michael Schöbi hat angesichts der gebeutelten Spitalfinanzen eine Einfache Anfrage an die Regierung gestellt, ob nicht schon im Kleinen gespart werden könne – bei Medikamenten und Medizinmaterial, «welche doch sehr grosszügig und schnell weggeworfen werden».

«Trotz Kahlschlägen in Rorschach und Flawil sowie beim Spital Altstätten, wo ebenfalls die Axt angesetzt wurde und die Schatten der Schliessung Vorwirkung zeigen, haben die Spitalverbunde einen Verlust von rund 53 Mio. Franken eingefahren. Die Verantwortlichen bezeichnen laut Presse die Lage als ernst, aber nicht hoffnungslos.

Die St.Galler Spitäler werden eigenverantwortlich durch den Verwaltungsrat der Spitalverbunde geführt. Die staatliche Aufsicht bleibt beim Kanton. Letztlich hat er das Defizit mit dem Steuer-aufkommen der St.Galler Bevölkerung zu tragen, ist er doch von Gesetzes wegen zur Gesund-heitsversorgung verpflichtet.

Mögen auch die ‹grossen Brocken› und ‹Hebel› in den Aufwendungen, aber auch bei den Erträgen, exogener Natur sein, gilt es doch, im Sinne des Krankenversicherungsgesetzes, die Behandlung und Pflege – aber auch allgemein die Gesundheitsversorgung – ‹wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich› zu gestalten.

Nun zeigt die Praxis, und darüber wird kaum öffentlich gesprochen, dass vielfach mit Medikamenten und medizinischem Material – cum grano salis gesprochen – ‹äusserst grosszügig› umgegangen wird. Es würden, so wird von vielen Pflegenden aus dem Alltag berichtet, enorme Mengen weggeworfen: Medikamente und medizinische Materialien, auch originalverpackte. Dies passiere aufgrund von Verordnungsänderungen, Heilerfolgen, weil keine kleineren Packungen erhältlich seien, es nur gemischte Sets gebe, von denen nicht alles gebraucht werde, oder der Patient verstorben sei. Sicher gibt es hygienische Begründungen. Letztlich dürfte auch die Interessenlage an medizinischem Verbrauch über das konkret notwendige Mass hinaus so bedeutend wie vielschichtig sein.

Es mag ein Tropfen auf den heissen Stein sein, aber z.B. im Lebensmittelbereich ist das Vermeiden von ‹Foodwaste› ins Bewusstsein gerückt. ‹Ressourcenschonend› heisst das Schlagwort. ‹Auch Kleinvieh macht Mist›, so würde sich zudem der vernünftige und sparsame Bürger ausdrücken. Zumal er mit den Krankenkassenprämien, den Selbstbehalten, der Franchise und letztlich seinen Steuern eine Verschwendung selbst zu berappen hat.

Ich bitte die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie steht die Regierung zum Anliegen, unnötig hohen Verbrauch von Medikamenten und medizinischen Materialien zu verhindern und so im Kleinen zur Stabilisierung des st.gallischen Gesundheitswesens beizutragen?

2. Falls positiv: Welche Schritte liegen in der Kompetenz des Kantons, einen ressourcenschonenden Umgang mit Medikamenten und medizinischen Materialien zu fördern?

3. Sieht die Regierung die Möglichkeit, die notwendigen Massnahmen durchzusetzen?»

Michael Schöbi, Kantonsrat St.Gallen, CVP-EVP-Fraktion, Altstätten

pd/rheintal24
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