Ohne die Wertberichtigung der Spitalimmobilie Walenstadt von 8,1 Millionen beträgt der Verlust der St.Galler Spitäler noch 44,5 Millionen Franken. Der Umsatz von 2022 entspricht einem Zuwachs von 12 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr.
Mehr behandelte Patienten
Über die ganze Spitalgruppe wurden 2022 total 62'044 stationäre Patienten behandelt. Das sind 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr (2021: 61'333). Die Anzahl der stationären Austritte liegt damit aber noch immer unter dem Niveau vor der Pandemie (2019: 65'492). Die ambulanten Frequenzen sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent und gegenüber 2019 (vor Corona) um 3,3 Prozent gestiegen.
Diese Entwicklung der Frequenzen ist einerseits ein Resultat der Transformation der Spitäler Flawil/Rorschach (2021) und Wattwil (2022) sowie der zunehmenden Ambulantisierung. Die Frequenzentwicklung sei insofern erfreulich, wie der Spitalverbund in einer Mitteilung schreibt.
Budgetwerte sind im Rahmen
Im Jahresabschluss der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) ist eine ausserordentliche Wertberichtigung für die Spitalimmobilie Walenstadt über 8,1 Millionen Franken enthalten.
Der Verlust der Gruppe der St.Galler Spitäler beträgt deshalb 52.6 Millionen Franken. Insgesamt bewegen sich die Abschlüsse der Gruppe im Rahmen der in den Mittelfristplanungen prognostizierten Werte (ausgenommen Sonderabschreibungen und Mehrkosten aufgrund Teuerung und Fachkräftemangel).
Die Gruppe rechnet für 2023 mit einem gesamthaften Verlust von 45,9 Millionen Franken über alle vier Spitalverbunde und einer Ebitda-Marge von 1,3 Prozent. Das Jahr 2023 stellt ein weiteres Übergangsjahr dar, um nach erfolgter Transformation in Walenstadt den Fokus auf Effizienzsteigerungen und Betriebsoptimierungen legen zu können.
Insgesamt liegen die Budgetwerte auf Linie der Mittelfristplanungen, davon ausgenommen sind Budgetkorrekturen aufgrund des vom Kanton gewährten Teuerungsausgleichs von 1,5 Prozent sowie nicht erfolgter Preisanpassungen in der Tarifstruktur der Versicherer.
Hinzu kommen die allgemeine Teuerung der (medizinischen) Produkte und der Energieversorgung sowie ein Rückgang der durchschnittlichen Fallschwere stationär betreuter Patienten.
Jahresbilanz des Kantonsspitals St.Gallen
Obschon mehr Patienten als im Vorjahr behandelt wurden, schliesst das Kantonsspital St.Gallen (KSSG) das Geschäftsjahr 2022 bei einem Umsatz von 970,4 Millionen Franken mit einem Verlust von 23 Millionen Franken ab.
Die Anzahl der stationären Austritte lag mit 33'850 leicht über dem Vorjahreswert (33'379), während sich der Trend hin zur vermehrten ambulanten Behandlung auch im Berichtsjahr fortgesetzt hat. So wurden 2022 mit 552'107 deutlich mehr ambulante Besuche verzeichnet als im Vorjahr (518'854).
Zu schaffen machte die Tarif-Situation: Einerseits führte der Rückgang der durchschnittlichen Fallschwere zu einer deutlichen Umsatzeinbusse. Hinzu kam, dass die Tarife im ambulanten wie auch im stationären Bereich schon seit Jahren zu tief sind und die Teuerung die Situation zusätzlich verschärft hat.
Unabhängig von diesen äusseren Einflussfaktoren, die sich teils kaum oder lediglich langfristig verändern, sind auch unternehmerische Lösungen zu finden, um Beiträge zur Verbesserung der finanziellen Situation zu leisten. Daher wurden im KSSG sechs aufeinander abgestimmte Projekte initiiert, in denen verschiedene eruierte Handlungsfelder bearbeitet werden, um eine nachhaltige finanzielle Gesundung des Unternehmens zu erreichen.
Dabei richtet sich der Fokus gleichermassen auf die Aufwand- wie auch auf die Ertragssituation, somit von der leistungsorientierten Personaleinsatzplanung über die Sachkostenreduktion bis hin zur Attraktivitätssteigerung für zusatzversicherte Patienten.