Am Beispiel des Ehepaars Raymond und Ruthi zeichnet Reiss die Geschichte der in ständiger Angst lebenden Juden im Zweiten Weltkrieg nach. Das Paar hält nach sicheren Orten Umschau. Auch das «Wartheim» in Heiden gehörte dazu. Früher ein Kurhaus, wurde das «Wartheim» 1926 vom Israelitischen Frauenverein Zürich erworben und in ein Kinderheim umgewandelt.
Region Rheintal
26.11.2022
27.11.2022 13:18 Uhr
Vom Flüchtlingsmädchen zur berühmten Sexualtherapeutin
Ruth K. Westheimer erlangte in den USA Berühmtheit als Sexualberaterin und -therapeutin.
Bild:
Pagina de Psihologie
In einem jüngst erschienenen Buch des Genfer Autors Roger Reiss wird die Rolle des Hauses «Wartheim» in Heiden, das Zufluchtsort für jüdische Kinder war, gewürdigt. Berühmtheit erlangte das Flüchtlingsmädchen Ruth K. Westheimer, das zur bekannteste Sexualberaterin und -therapeutin der USA wurde.
1988 trennte sich der Israelitische Frauenverein Zürich vom Kinderheim «Wartheim» in Heiden. Heute dient das Gebäude als privates Wohnhaus.
Bild:
Peter Eggenberger
Berühmteste Wartheim-Bewohnerin
Im Buch erinnert der Autor an die 1928 geborenen Karola Siegel als berühmteste «Wartheim»-Bewohnerin, die 1939 mit fünfzig anderen Kindern aus Frankfurt in Heiden eintraf. Das Mädchen besuchte die Schule in Heiden und wanderte am Kriegsende nach Israel aus. Später übersiedelte sie in die USA, wo die junge Frau Soziologie studierte. Nach der Heirat mit Manfred Westheimer nahm sie den Vornamen Ruth an, und als Ruth K. Westheimer avancierte sie zur bekanntesten Sex-Therapeutin und -Beraterin Amerikas.
(«Zwischenstation Wartheim Heiden» von Roger Reiss, erhältlich als Taschenbuch bei www.amazon.de, Richtpreis Fr. 20.--)