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St. Margrethen
16.11.2022
17.11.2022 09:37 Uhr

Corona-Geld-Debakel beim FC St.Margrethen: Gründe bleiben unklar

Nach dem sportlichen Debakel in der Vorrunde folgte mit der Rückforderung der Corona-Gelder der nächste Hammer für die Verantwortlichen auf der Rheinau.
Nach dem sportlichen Debakel in der Vorrunde folgte mit der Rückforderung der Corona-Gelder der nächste Hammer für die Verantwortlichen auf der Rheinau. Bild: PD
Ziemlicher Wirbel im Zusammenhang mit der Rückzahlungsforderung der Corona-Gelder beim FC St.Margrethen. Verschiedene andere Medien haben die Thematik nach dem Artikel von rheintal24 ebenfalls aufgegriffen. Pikant: Über die Gründe der Forderung gibt es unterschiedliche Aussagen. Und die Verantwortlichen schweigen auf weitere Nachfragen.

Im Zuge der Corona-Hilfsmassnahmen hatten auch Vereine aus dem Amateursport die Möglichkeit, Unterstützungsgelder für entgangene Einnahmen anzusuchen. Auch der FC St.Margrethen machte Einnahmenausfälle geltend und kam in den Genuss von Unterstützungsgeldern, muss diese aber nach einem Entscheid des Fussballverbandes wieder zurückzahlen. 

Gegenüber rheintal24 nannte Präsident Fredi Britt als möglichen Grund die Einnahmenausfälle aus nicht durchgeführten Veranstaltungen, die allenfalls zu wenig belegt werden konnten und schiebt die Verantwortung an seinen Finanzchef Harry Vetsch weiter, der für die Inhalte der Anträge verantwortlich gewesen sein soll.

Die Führungscrew des FC St.Margrethen anlässlich der letzten Hauptversammlung. Bild: nas

Neue Begründung

In einem Beitrag von Tele Ostschweiz am Montagabend wird die Rückzahlungsforderung nun aber anders begründet. Gegenüber dem lokalen TV-Sender teilt der Verein nämlich schriftlich mit: 

«Das entsprechende Gesuch wurde beim Verband ordnungsgemäss eingereicht. Der Betrag wurde provisorisch vom Verband dem Fussballclub St.Margrethen gutgeschrieben. Nach vertiefter Prüfung ist der Verband zum Schluss gekommen, dass das Gesuch nicht antragsberichtigt ist. Dies hat mit verminderten Personalkosten während der Corona-Phase zu tun. Diese verminderten Kosten sind der Grund für eine Ablehnung des entsprechenden Gesuchs.»

Von der ursprünglichen Begründung, man habe allenfalls die ausgefallenen Veranstaltungen nicht genügend belegen können, ist nichts mehr zu lesen. 

Keine anderen Rückzahlungsforderungen bekannt

Auf Nachfrage von rheintal24 bestätigen mehrere andere Amateurvereine, ebenfalls Unterstützungsgelder vom Verband erhalten zu haben. Diese Vereine bestätigen ebenfalls, dass auch sie während der Corona-Phase aufgrund ausgefallenem Spiel- und Trainingsbetrieb tiefere Personalkosten hatten. Und trotzdem sind diese Vereine nicht mit Rückzahlungsforderungen konfrontiert.

Ein Präsident eines anderen Zweitligisten teilt mit, dass man die ausgefallenen Zuschauer- und Gastroeinnahmen sowie auf den Wegfall diverser Veranstaltungen im Vergleich mit den Vorjahren problemlos habe belegen können.   

Hintergründe bleiben unklar

Wieso trifft die Rückzahlungsforderung nur den Fussballclub unter dem Heldsberg? Können tiefere Personalkosten bei einem Amateurverein, bei welchem maximal Spesen bezahlt werden, wirklich der Grund für die Rückzahlungsforderung sein oder wurden schlicht die Anträge zu wenig detailliert auf ausgefallene Veranstaltungen (z.B. 90-Jahr-Jubiläum im 2020) ausgestaltet? 

Protagonisten schweigen weiter

Rheintal24 hat bei Präsident Fredi Britt und Finanzchef Harry Vetsch nochmals nachgehakt und beide zu einem Interview eingeladen, damit sie ihre Sicht der Dinge darlegen können. Die Anfrage blieb unbeantwortet. Mit diesem Verhalten - auch im Beitrag von Tele Ostschweiz wollte man sich vor der Kamera nicht zur Causa äussern - lassen die beiden Verantwortlichen weiterhin viel Raum für weitere Spekulationen zu. 

Anscheinend zieht man es auf der Rheinau vor, die Sache einfach «auszusitzen».  

red/rheintal24